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Bekannte Probleme im Pflegesystem werden nur verlagert

Der BIVA-Pflegeschutzbund erneuert seine Kritik am Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) in Anbetracht des Berichts von “Report Mainz” über eine angebliche “Pflege-Triage”. Die massiven Probleme in der pflegerischen Versorgung wurden teilweise auf die Krankenhäuser verlagert, anstatt eine nachhaltige Lösung zu finden.

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Foto: AdobeStock/PetAir 170 Pflegeheime hat ein Hamburger Krankenhaus angeschrieben, um einen pflegebedürftigen Patienten nach seiner Behandlung aufzuehmen - und ebenso viele Absagen erhalten.

Laut dem Bericht führt der Personalmangel in Pflegeeinrichtungen dazu, dass Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt vor allem dann zur Versorgung aufgenommen werden, wenn sie als “pflegeleicht” gelten. Dieses unsichere Vorgehen bei der Überleitung zur Weiterversorgung wird als “Pflege-Triage” bezeichnet.

Ulrike Kempchen, Leiterin Recht des BIVA-Pflegeschutzbundes, beobachtet schon seit einigen Jahren eine zunehmende Schwierigkeit, einen Heimplatz zu finden, insbesondere bei schwerer Pflegebedürftigkeit.

Kempchen plädiert für eine stärkere öffentliche Verantwortung in der Gesundheitsversorgung. Die öffentliche Hand sollte eingreifen und regulieren, anstatt den Pflegemarkt über die Weiterversorgung entscheiden zu lassen. Gleichzeitig fordert sie eine umfassende Reform des Pflegesystems, da es nicht nachhaltig sei, die Verantwortung immer weiterzuschieben.

Laut Report Mainz habe ein Hamburger Krankenhaus 170 Pflegeheime angeschrieben, um einen pflegebedürftigen Patienten nach seiner Behandlung aufzunehmen – und ebenso viele Absagen erhalten. Seit drei Monaten belege er nun ein Bett in der Klinik. Den Bericht sehen Sie hier.