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Anteil privater Heime steigt besonders schnell

Der Pflegemarkt in Deutschland wächst. Besonders die
Privaten investieren, wie der Evangelische Pressedienst
(epd) zusammengetragen hat.

- Foto: Adobe Stock/ Stefan Yang

2015 befanden sich Regierungsangaben zufolge eine
knappe Mehrheit, und zwar 53 Prozent, aller voll-
beziehungsweise teilstationären Pflegeheime in
freigemeinnütziger Trägerschaft. Freigemeinnützige
Träger sind beispielsweise die Diakonie oder die
Caritas. Der Anteil der privaten Träger lag bei 42
Prozent, der der öffentlichen bei fünf Prozent.

Anders sieht das Verhältnis allerdings unter den 30
größten Pflegeheimbetreibern aus: 2017 waren von ihnen
18 in privater, elf in gemeinnütziger und einer in
kommunaler Hand. Zu diesen 18 größten privaten Anbieter
gehörten rund 126 000 Pflegeplätze.

Obwohl der gesamte Pflegemarkt stark wächst, steigt die
Anzahl der Pflegeheime in privater Hand im Vergleich
besonders schnell. Zwischen 2013 und 2015 stieg sie um
7,3 Prozent, die der freigemeinnützigen um 1,9 Prozent
und die der öffentlichen um 6,6 Prozent. Private
Pflegeheime betreuen in der Regel allerdings weniger
Menschen als gemeinnützige oder öffentliche. In
privaten Heimen wurden 2015 im Schnitt 56
Pflegebedürftige betreut, in gemeinnützigen
durchschnittlich 67 und in öffentlichen 79.

Eine Untersuchung der Universität Witten/Herdecke hat
gezeigt, dass sich die Privaten auch im Preis von ihren
Mitbewerbern unterscheiden: Demnach fordern
profitorientierte Pflegeheime im Durchschnitt zehn
Prozent geringere Tagespreise als die
nicht-profitorientierte Konkurrenz.