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Ärzte dürfen ohne persönlichen Kontakt telefonisch beraten

Ärzte in Schleswig-Holstein sollen Patienten auch ohne
vorherigen persönlichen Kontakt telefonisch oder per
Internet beraten dürfen. Voraussetzung: Es muss
medizinisch vertretbar sein.

- Telemedizin könnte unter anderem die Versorgung im ländlichen Raum verbessern. Foto: Adobe Stock/littlebell

Die Landesärztekammer hat nach eigenen Angaben vom
Donnerstag ihre Berufsordnung als erste in Deutschland
entsprechend geändert. Dies soll im Sommer in Kraft
treten. Ziel der Kammer ist Rechtssicherheit für Ärzte,
die Patienten bei leichten gesundheitlichen
Beeinträchtigungen am Telefon beraten. Das
Gesundheitsministerium in Kiel muss die Änderung noch
genehmigen. Ressortchef Heiner Garg (FDP) begrüßte den
Beschluss zur Aufhebung des Fernbehandlungsverbotes.

Der Präsident der Landesärztekammer, Franz Bartmann,
appellierte an den im Mai in Erfurt tagenden Deutschen
Ärztetag, auch auf Bundesebene eine entsprechende
Änderung vorzunehmen. Er betonte, telefonische
Diagnosen würden nicht zum Regelfall. Die Nutzung
digitaler Möglichkeiten biete die große Chance, Ärzte
und Patienten zu entlasten, sagte Garg. "Telemedizin
kann dabei eine Brücke zwischen ambulantem und
stationärem Sektor sowie zwischen ländlichen Raum und
Spezialisten in Ballungsgebieten schlagen." Gerade in
einem Flächenland wie Schleswig-Holstein könne dies
einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Versorgung
leisten.