Qualität
Zahnmedizinische Vorsorge: Besser, aber nicht gut
Senioren in Thüringer Pflegeheimen bekommen im
Bundesvergleich eine bessere zahnmedizinische Vorsorge
angeboten – doch die tatsächliche Behandlung bei
Zahnfleischentzündungen oder Gebissproblemen lässt
immer noch zu wünschen übrig. Zu diesem Schluss kommt
die Barmer Krankenkasse in einer am Donnerstag
in Erfurt vorgestellten Auswertung.

Von rund 3000 vollstationär gepflegten Senioren unter
den Thüringer Versicherten profitierten rund 25 Prozent
durch Besuche von oder bei Zahnärzten. Wobei dies in
zwischen Pflegeheimen und Zahnärzten geschlossenen
Kooperationsverträgen geregelt sei. Höher liege die
Quote mit 26,8 Prozent nur in Sachsen-Anhalt. Im
Saarland betrage sie dagegen nur 4,3; in Niedersachsen
6,3 Prozent. Die Zahlen ergeben sich den Angaben nach
aus Abrechnungsdaten von Ende 2016.
In Thüringen hätten aktuell 160 von rund 560
Pflegeheimen einen solchen Kooperationsvertrag. Damit
profitierten die Bewohner von mehr Vorsorge. Aber in 53
Prozent der Zahnarztbesuche käme es innerhalb der
folgenden 90 Tage nicht zu einer Behandlung.
Das sei darauf zurückzuführen, dass in vielen
Pflegeheimen die Ausstattung für Behandlungen fehle,
ein möglicher Krankentransport zur Praxis bürokratisch
aufwendig sei oder auch darauf, dass die teils
bettlägerigen Patienten den Praxisbesuch schlicht
verweigerten.
Die Barmer hat eigenen Angaben nach aktuell insgesamt
240 000 Thüringer Versicherte, die aktuelle Auswertung
geht auf anonymisierter Abrechnungsdaten zurück.
Bundesweit seien es mehr als neun Millionen.
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