Qualität

Verlässliche Lieferketten für Schutzkleidung und Desinfektionsmittel

Im Kampf gegen das Corona-Virus droht der Pflege ein weiterer Notstand: die Hilfsmittel-Knappheit. Darauf wies die Ruhrgebietskonferenz Pflege hin. "Für 14 Tage reicht es noch", sagt der Gelsenkirchener Pflege-Unternehmer Claudius Hasenau, Sprecher der Ruhrgebietskonferenz Pflege.

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Schutzkleidung und Desinfektionsmittel sind zwingend notwendig für die Arbeit in der Altenpflege. Foto: ok-foto/AdobeStock

Eine Umfrage unter den 40 Gesellschaftern der Arbeitgeber-Initiative ergab, dass bei der Mehrheit der Mitglieder die Vorräte zur Neige gehen oder angekündigte Lieferungen ausblieben. Die Einrichtung von Knotenpunkten zur koordinierten Belieferung von Pflegeeinrichtungen könnte eine erste Hilfsmaßnahme sein, so die Ruhrgebietskonferenz Pflege in einer aktuellen Pressemitteilung.

Die Arbeitgeber-Initiative forderte deshalb dringend verlässliche Lieferketten für Schutzkleidung und Desinfektionsmittel. Hasenau spricht für alle Gesellschafter, wenn er sagt: "Wir brauchen für unsere Mitarbeitenden und Patienten schnellmöglich Planungssicherheit." Die Arbeitgeberinitiative Ruhrgebietskonferenz-Pflege ruft deshalb zur besseren Koordination der Beschaffung von Hilfsmitteln für Pflegedienste und -einrichtungen auf.

Ambulante Pflegedienste, Tages- und Kurzzeitpflegen, Pflege-Wohngemeinschaften und Pflegeheime spielten eine Schlüsselrolle im Kampf gegen das COVID-19 und seine Folgen. "Nicht nur die Kliniken, auch die Altenpflege ist systemrelevant. Die ambulanten Dienste kümmern sich um die alten und kranken Menschen, denen jetzt die Familiennetzwerke wegbrechen. In unseren Einrichtungen leben ausschließlich Hochrisikopatienten", betont Silke Gerling, Geschäftsbereichsleiterin Alten- und Seniorenhilfe beim Diakoniewerk Essen.

Es dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass die häusliche Pflege sowie voll- und teilstationäre Einrichtungen alles dafür tun, die besonders gefährdeten Menschen vor einer Corona-Infektion zu schützen. Silke Gerling: "Das geht aber nur, wenn sich unsere Mitarbeitenden selbst gut schützen können."