Qualität

Verbände und Experten machen Druck beim Thema Pflege-TÜV

Sozialverbände und Experten fordern mehr Tempo bei der
Reform des Pflege-TÜV. "Pflegedienste und Heime werben
noch immer mit den Traumnoten des Pflege-TÜVs", sagte
der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz,
Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

- Eugen Brysch, Vorstand Deutsche Stiftung Patientenschutz   Foto: Archiv

"Dabei wissen die Akteure schon längst, dass das
Instrument nichts taugt", so Brysch weiter. Der
Hauptkritikpunkt an den online abrufbaren Pflege-Noten
ist mangelnde Aussagekraft. So erzielten im Juli die
Pflegeheime eine bundesweite Durchschnittsnote von 1,2.
Von Land zu Land variieren die Noten zwischen 1,1 und
1,4.

Mit einer 2015 in Kraft getretenen Pflegereform
beauftragte der Gesetzgeber die Pflegeeinrichtungen,
Pflegekassen und Kommunen, bis März 2017 ein neues
Prüfverfahren zu entwickeln. Hinter den Kulissen wird die
Reform derzeit immer noch vorbereitet.


"Weiterhin sind aussagekräftige Heimbewertungen nicht
in Sicht", sagte die Präsidentin des Sozialverband VdK
Deutschland, Verena Bentele, der dpa. "Die Unterschiede
zwischen den Pflegeeinrichtungen bleiben intransparent
und weiterhin werden Menschen von schlechten
Einrichtungen versorgt."