Pflege und Politik

VdK lässt sich von abgewiesener Klage nicht entmutigen

Nachdem der Sozialverband VdK mit seiner Klage vor dem
Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe 2016 gescheitert
war, hat der Verband dem "Oberbayerischen Volksblatt"
gegenüber angekündigt, sich davon nicht abhalten zu
lassen und weiter gegen den Pflegenotstand in den
Pflegeheimen kämpfen zu wollen.

- Ulrike Mascher, VdK-Präsidentin   Foto: VdK

"Damals war uns kein Erfolg beschieden", äußert sich
Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbandes VdK
Deutschland in Bezug auf die abgewiesene Klage vor dem
Bundesverfassungsgericht
. "Aber das wird
den VdK sicherlich nicht davon abhalten, sich auch bei
der neuen Bundesregierung und bei der Staatsregierung
für die Rechte Pflegebedürftiger einzusetzen." Denn das
Problem sei aus ihrer Sicht seit damals eher größer
geworden. Auch die Pflegereformen hätten hier nichts
geändert. "Zu wenige Personen müssen sich um zu viele
Pflegebedürftige kümmern." Deshalb fordert der VdK
einen Pflegeschlüssel, der den tatsächlichen
Anforderungen entspricht.

Mascher weist in diesem Zusammenhang auch auf aktuelle
Zahlen zur Gewalt in der Pflege hin. Dabei hätten zehn
Prozent der Pflegekräfte eingeräumt, dass es zu
körperlicher Gewalt gegen Senioren komme. "Hinter
diesen Zahlen stecken totale Überforderung und
Hilfslosigkeit der Angestellten", sagt die
VdK-Landesvorsitzende. Der Staat erfülle nach Ansicht
des Verbandes seine Schutzpflicht gegenüber den
Pflegebedürftigen nicht.