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Studie: Gewalt in der Pflege zu wenig Beachtung geschenkt
Eine Studie des Deutschen Instituts für angewandte
Pflegeforschung e.V. (DIP) in Köln macht deutlich, dass
Gewalterfahrungen gegenüber Patienten, Bewohnern und
Pflegebedürftigen, aber auch gegenüber Pflegenden ganz
offensichtlich zum Pflegealltag in Deutschland
dazugehören.

Allerdings werde derartigen Erfahrungen in den
Einrichtungen zu wenig Beachtung geschenkt und sie
werden kaum systematisch aufgearbeitet. Auch
entsprechende Bildungsangebote zum Erkennen von
Frühsignalen oder zum Umgang mit Gewalt gibt es demnach
deutlich zu selten. In Kooperation mit der B.
Braun-Stiftung in Melsungen hat das DIP für die Studie
bereits zum Ende vergangenen Jahres rund 400
Pflegefachpersonen und -schüler aus unterschiedlichen
Einrichtungen befragt.
In der Selbsteinschätzung der Befragten zum Umgang mit
Gewalterfahrungen zeigt sich, dass der Grad an
Sicherheit der Pflegenden schwindet, je konkreter die
Gewaltsituation wird und je stärker sie sich auf
Patienten, Bewohner und Pflegebedürftige bezieht. Fast
jeder dritte Befragte sagt, dass Maßnahmen gegen den
Willen von Patienten, Bewohnern und Pflegebedürftigen
alltäglich sind. Jeder Zehnte hat in jüngerer Zeit
konkrete Gewalterfahrungen erlebt. Selbst in dem
kleineren Teil an Institutionen, in denen es
betriebliche Angebote zur Prävention und Aufarbeitung
von Gewalterfahrungen gibt, bleiben konkrete
Gewalterfahrungen zumeist unbearbeitet. Zugleich wird
von den Befragten ein großes Interesse an der
Auseinandersetzung mit Gewalt in der Pflege in Aus-,
Fort- und Weiterbildung geäußert.
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