Pflege und Politik
Spahn will Pflegeausbildung im Ausland fördern
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will künftig
Fachkräfte im Ausland für die Pflege in Deutschland
ausbilden lassen. "Vom Haushaltsausschuss haben wir
noch einmal insgesamt neun Millionen Euro bekommen",
sagte Spahn der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" am Donnerstag.

Mit dem Geld könnten Kooperationspartner für
Pflegeschulen im Ausland gefunden werden. Die künftigen
Fachkräfte sollten in ihrem Heimatland bereits Deutsch
lernen. Auch Diakoniepräsident Ulrich Lilie forderte
eine verstärkte Ausbildung in Nicht-EU-Ländern. Von den
Grünen kam Kritik.
"Idealerweise sollen sie dann mit Ende der Ausbildung
in Deutschland ihre Arbeit starten können", sagte
Spahn. Als mögliche Länder für eine solche Kooperation
nannte er den Kosovo, Mazedonien, die Philippinen und
Kuba. Um die Personalnot in der Pflege zu lindern, sei
zudem "gerade erst ein Sofortprogramm für mehr Stellen
und bessere Ausbildung" beschlossen worden, das ab
Januar greife, sagte Spahn der Zeitung.
Es brauche eine verstärkte Ausbildung in
Nicht-EU-Ländern, um dem Pflegenotstand zu begegnen,
sagte Diakoniepräsident Lilie dem Evangelischen
Pressedienst (epd). Die gezielte Anwerbung von
Fachkräften stoße in vielen Ländern an ihre Grenzen,
weil es auch dort nicht genug Pflegekräfte gebe. "Es
führt kein Weg daran vorbei, selbst zu qualifizieren,
in Afrika, Fernost oder in Osteuropa." Als Träger von
Ausbildungsinitiativen kann sich Lilie neben
staatlichen Stellen auch NGOs oder diakonische
Einrichtungen vorstellen.
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