Pflege und Politik
Spahn plädiert für Bundespflegekammer
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich
angesichts der geplanten Gründung einer Pflegekammer in
Nordrhein-Westfalen für eine ähnliche Einrichtung auf
Bundesebene ausgesprochen.

"Pflege braucht eine gute Interessenvertretung", sagte
Spahn der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Kammern
können dafür eine Lösung sein." Die
Interessensvertretung müsse analog zu den Plänen in NRW
auch von den Pflegekräften getragen werden. "Nur mit
diesem Rückhalt ist eine Interessenvertretung
schlagkräftig – auch auf Bundesebene", betonte der
Minister.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte
jüngst die Gründung einer Kammer für
Pflegeberufe angekündigt. Er stellte einen
Gesetzesentwurf noch vor der Sommerpause in Aussicht –
dann könnte die Pflegekammer schon zum Ende des Jahres
starten. In einer repräsentativen Befragung hatte sich
eine klare Mehrheit der nordrhein-westfälischen
Pflegekräfte für die Einrichtung der Kammer
ausgesprochen.
Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas
Westerfellhaus, rief die Pflegeverbände nach der
Entscheidung in NRW zur Bildung einer bundesweiten
Interessensvertretung auf. "Ich hoffe sehr, dass die
Gründung einer Pflegekammer nun auch in
Nordrhein-Westfalen die letzten Dämme für eine
Bundespflegekammer bricht", sagte Westerfellhaus der
"Rheinischen Post". Die Institution solle sowohl
Ansprechpartner für die Politik sein als auch für das
Zusammengehörigkeitsgefühl der Pflegefachkräfte in
Deutschland Verantwortung übernehmen. "Nur so werden
die Pflegefachkräfte in Deutschland ihre Interessen
effektiv vertreten können."
Bereits seit 2013 gab es in mehreren Bundesländern
Umfragen zur Gründung von Pflegekammern. Bislang gibt
es solche Einrichtungen nur in Rheinland-Pfalz,
Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
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