Pflege und Politik
So soll Jamaika-Koalition die Dauerkrise in der Pfege beenden
Vor dem Hintergrund der Dauerkrise in der Pflege
fordern Pflegeforscher des Deutschen Instituts für
angewandte Pflegeforschung (DIP) jetzt einen
dreischrittigen Masterplan Pflege für Deutschland.
Dafür müssten bereits in den laufenden Verhandlungen
zur Vorbereitung der Jamaika-Koalition die Weichen
gestellt werden.

Es gibt ein systemrelevantes Problem in der Pfege,
heißt es in einer Pressemitteilung des DIP. Ziel des
Masterplans Pflege sei es, unter anderem die
Vergütungen für Pflegepersonal – insbesondere in der
Altenpflege – um bis zu 30 Prozent anzuheben und bis
zum Ende der Legislatur bis zu 100 000 zusätzliche
Pflegestellen in Krankenhäusern, Altenheimen und
ambulanten Diensten zu schaffen. Außerdem sollen Mittel
in Forschung, Innovation und hochschulische
Pflegeausbildung fließen. Die Maßnahmen sollen über die
Kranken- und Pflegeversicherung sowie aus Steuermitteln
finanziert werden. "Die Jamaika-Koalition muss die
Dauerkrise in der Pflege endlich beenden. Deutschland
braucht einen Masterplan Pflege! Wer da wirklich was
erreichen will, muss jetzt klotzen und nicht kleckern.
Die aktuelle sehr gute Kassenlage gibt das her", so
DIP-Chef Frank Weidner. Die Forscher fordern, im ersten
Schritt einen Masterplan zu vereinbaren, 2018 einen
Runden Tisch einzurichten und den Plan bereits 2019
umzusetzen. Die Forscher rechnen bei konsequenter
Umsetzung des Masterplans auch mit kurzfristigen
Effekten bei der Verringerung der Teilzeitquote sowie
der Rückgewinnung von Kräften aus der sogenannten
stillen Reserve. Mittel- und langfristig gehen die
Forscher davon aus, dass der Masterplan zu einer
deutlichen Belebung von Ausbildung und Beschäftigung in
der Pflege sowie zu innovativen Versorgungskonzepten
führen wird. In den Sondierungsgesprächen wird bereits
jetzt über Änderungen, zum Beispiel bei der
Finanzierung der
Behandlungspflege , diskutiert.
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