Qualität
Qualität in der Altenpflege insgesamt positiv entwickelt
Vor 20 Jahren deckte das Hamburger Institut für Rechtsmedizin gravierende Mängel in der Altenpflege auf – durch Leichenschauen vor der Einäscherung der Toten. Die Körper vieler alter Menschen wiesen Druckliegestellen auf. Die Studie hatte nach Angaben von Institutsleiter Klaus Püschel eine Verbesserung der Pflegestandards zur Folge

Püschels Institut macht bei jedem Toten, bevor er im Hamburger Krematorium verbrannt wird, eine zweite Leichenschau. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben. Mehr als 70 Prozent der Verstorbenen aus Hamburg und Umgebung werden eingeäschert, pro Jahr sind das rund 25 000. «Wir sehen drei Viertel der Menschen noch mal im Krematorium», sagte Püschel.
Nicht selten endecken die Rechtsmediziner bei Menschen, die laut der Bescheinigung des Hausarztes etwa an einem Herzinfarkt gestorben sind, große offene Stellen am Rücken. So ein Druckliegegeschwür könne zum Tod beigetragen haben, weil eine große offene Wunde aus verschiedenen Gründen krankmachend sei.
Zur Bilanz der Veränderungen nach dem sogenannten Dekubitus-Skandal will Püschel am Dienstag ein neues Buch vorstellen. Der Titel: "Mit Druck umgehen". Die Entwicklung sei insgesamt positiv gewesen, resümiert der Rechtsmediziner. Allerdings sei die Zahl der Dekubitus-Fälle immer wieder angestiegen, wenn der politische Druck erlahmte.
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