Pflege und Politik

Protestaktion: Gesicherte Pflege für alle

Gut 500 Pflegekräfte führten heute zur symbolischen Zeit um fünf Minuten nach 12 Uhr landesweit eine Protestaktion durch. Damit will das Netzwerk Pflege in Not in Mecklenburg-Vorpommern darauf aufmerksam, dass sich jeder Bürger und jede Bürgerin jetzt damit beschäftigen sollte, wo und wie Angehörige bei Pflegebedürftigkeit versorgt werden.

Netzwerk Pflege in Not in MV
Foto: Netzwerk Pflege in Not in MV Zur Protestaktion versammelten sich heute rund 500 Pflegekräfte in den neun Städten Rostock, Bad Doberan, Güstrow, Greifswald, Neubrandenburg, Stralsund, Schwerin, Parchim und Wismar.

Anliegen des Netzwerkes Pflege in Not in MV sei es, in der Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein über die Auswirkungen eines mangelhaften Gesundheits- und Pflegewesens zu erreichen, teilt das Netzwerk mit. Denn die Bürger:innen seien die Wähler:innen und diese bestimmten mit ihrer Stimme, welchen Stellenwert eine demografie- und zukunftsfeste Pflege in der Politik bekomme. Es gehe um die Eltern, Geschwister und Familienangehörige aller Bürger:innen und auch um die eigene pflegerische Versorgung.

Ohne häusliche Krankenpflege würden Menschen ohne Insulin zuhause sterben, Menschen ohne Pflege verwahrlosen, heißt es in der Pressemitteilung des Netzwerks. Zudem werde jeder und jede Angehörige, der/die keinen Pflegedienst finde, mindestens zeitweise am Arbeitsplatz fehlen. Der- oder diejenige stünde in einer Zeit, die ohnehin bereits von Personalmangel geprägt sei, als Arbeitnehmer:in nicht zur Verfügung. Deshalb werde die Wirtschaftskraft in Deutschland nachhaltig geschädigt.

Das Netzwerk Pflege in Not in MV setzt sich nach eigenen Angaben aus rund 100 Pflegediensten in MV zusammen und vereine damit gut ein Drittel der privaten Anbieter sozialer Dienste. Thomas Witte vom Pflegedienst Witte aus Rostock, der die Versammlung geleitet hat, verdeutlichte im Nachgang, dass es erforderlich werden könnte, gemeinsam so lange Proteste durchführen, bis die Landes- und Bundespolitik im Interesse aller Bürger:innen eine echte Pflegereform einfließen lasse, heißt es.