Pflege und Politik
Pflegereform: Rüddel will weitere fünf Milliarden Euro
Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel (CDU), will weitere fünf Milliarden Euro in die Pflege investieren, um Fachkräfte zu halten. Rüddel gab sich selbstkritisch: Man habe es nicht geschafft, mehr Menschen für den Pflegeberuf langfristig zu gewinnen.

„Deshalb verhandeln wir im Moment mit dem Finanzminister, dass wir fünf Milliarden zusätzlich bekommen für eine Pflegereform, die letztendlich dazu führen soll, dass also die Pflege besser entlohnt wird und auf der anderen Seite die Eigenanteile der Pflegebedürftigen begrenzt werden“, sagte der CDU-Politiker am Montag im ARD-Mittagsmagazin. In jüngster Vergangenheit hatten sich Wirtschaftsverbände der Union gegen die geplante Steuerfinanzierung einer Pflegereform gewandt.
In den vergangenen zwei Jahren seien die Löhne für die Pflege in Krankenhäusern im Durchschnitt um rund 14 Prozent gestiegen, in der Altenpflege um rund zehn Prozent, erklärte Erwin Rüddel. „Wir haben für die Altenpflege einmal 13.000 examinierte und 20.000 zusätzliche Hilfskräfte finanziert, wobei es schwierig ist, diese Stellen zu besetzen.“ Arbeit auch am Wochenende, Schichtdienste und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie überforderten viele.
Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Pflegeberufe attraktiver zu machen. „Also wir haben es nicht geschafft, mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern“, gab der CDU-Politiker Versäumnisse zu. „Oder anders ausgedrückt: Wir haben relativ viele, die in den Beruf einsteigen und die Ausbildung machen, dann aber nach einigen Jahren das Handtuch werfen, weil die Belastungen zu groß sind.“
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