Qualität

Palliativversorgung für sterbende Menschen in Heimen verbessern

Patientenschützer fordern eine bessere
Palliativversorgung für sterbende Menschen. Von rund
930.000 Sterbenden in Deutschland pro Jahr hätten nur
30.000 Schwerkranke die Chance, in einem der 236
stationären Hospize zu sterben, sagte der Vorstand der
Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am
Samstag, 13.10., zum Welthospiztag.

In Krankenhäusern sei die Lage nicht besser, erklärte
Brysch. Für 96 Prozent der rund 430.000 dort Sterbenden
gebe es keine Gewähr auf einen Platz auf einer
Palliativstation. "Gerade zur Nachtzeit kümmert sich
ein Pfleger nicht selten um mehr als 25 Patienten",
sagte der Patientenschützer. "Da ist eine würdevolle
Begleitung nicht möglich."

Noch dramatischer sei die Situation für 340.000
Sterbenden in Pflegeheimen. Denn hier kämen oft noch
mehr Bewohner auf eine Pflegekraft. "Hospizliche
Sterbebegleitung ist für die meisten Heimbewohner
Illusion", sagte Brysch. Das müsse sich ändern.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sei
gefordert, einen verbindlichen Fahrplan vorzulegen.
Bisher gebe es keine Initiativen.

Kürzlich forderte auch
Baden-Württembergs Staatssekretärin Bärbel Mielich,
dass
in jedem Pflegeheim ein Palliativteam
selbstverständlich sein sollte.

Zwar sei bei der Zahl mobiler
Palliativteams in den vergangenen Jahren ein Anstieg zu
verzeichnen, erklärte Brysch weiter. Diese leisteten
inzwischen jährlich knapp 50.000 Sterbebegleitungen.
"Das ist gut, reicht aber bei weitem nicht aus", sagte
er.