Pflege und Politik
Nach Shitstorm: Rüddel rückt Aussage gerade
Nach einem Sturm der Entrüstung auf Twitter hat der
CDU-Abgeordnete Erwin Rüddel eine Kurznachricht zur
Situation der Pflege geradegerückt. "Mein Tweet sollte
keine Anschuldigung gegenüber den Pflegekräften sein,
sondern vielmehr darauf hinweisen, dass wir den
Herausforderungen in der Pflege nur gemeinsam begegnen
können", betonte Rüddel.

Für Aufregung hatte folgender Tweet des neuen Vorsitzenden des
Gesundheitsausschusses gesorgt: "#Deal:
Politik handelt konsequent und #Pflegende fangen an,
gut über die #Pflege zu reden. Dann kommen viele wieder
in die Pflege zurück und es beginnen
#gutezeitenfürgutepflege". Vor allem Pflegekräfte und
Angehörige zeigten sich unter dem Hashtag
#twitternwierueddel empört, schilderten teils extreme
Situationen aus dem Pflegealltag – und reagierten auch
auf Rüddels erläuternde Mitteilung enttäuscht.
So wurde Rüddel geantwortet: "Sie labern und wir
schuften, schwerer als Bauarbeiter, für weniger Geld.
Oder was haben Sie gemeint? Pflege kostet Geld oder
Leben. Nicht nur von Alten!" Eine andere Frau
twitterte: "Ich hätte nie gedacht, dass ich das erlebe:
Ich finde Verstorbene in den Zimmern, immer wieder.
Keiner bekommt es mit. Es ist zu viel Arbeit. Das ist
grässlich." Bedauert wurde: "Noch nicht mal ein ,Sorry'
oder "Entschuldigung» für den inakzeptablen Tweet!"
Rüddel war selbst 16 Jahre lang Geschäftsführer einer
Senioren-Residenz, bevor er 2009 in den Bundestag
einzog. Hier war er in den vergangenen vier Jahren
Berichterstatter der Unionsfraktion für Pflege. Bei den
Koalitionsverhandlungen saß er in der Arbeitsgruppe
Gesundheit und Pflege.
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