Pflege und Politik

Kabinett segnet Erhöhung des Pflegemindestlohns ab

Das Bundeskabinett hat der Erhöhung des Pflegemindestlohns zugestimmt. Kritik kommt von den Linken, da der Unterschied zwischen Ost und West bleibt.

- Für die Mitarbeiter in der Pflege gilt ab 2018 ein neuer Mindestlohn.  Foto: Werner Krüper

Der Mindestlohn in der Pflegebranche steigt Anfang 2018 auf 10,55 Euro pro Stunde im Westen und 10,05 Euro im Osten Deutschlands. Das Kabinett in Berlin beschloss am Mittwoch (19. Juli) eine Verordnung des Bundesarbeitsministeriums, die bis 2020 noch zwei weitere Erhöhungen vorsieht.

Linken-Chef Bernd Riexinger hat die Erhöhung in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" als "mickrig" kritisiert. Der Mindestlohn gilt für rund 900.000 Beschäftigte in der Pflegebranche. Riexinger kritisierte außerdem, dass bei dem Mindestlohn auch 27 Jahre nach der deutschen Einheit trotz gleicher Arbeit weiterhin nach  Ost und West unterschieden wird. "Die Pflegearbeit von Menschen in Ostdeutschland ist immer noch weniger wert, 50 Cent pro Stunde im Jahr 2020 – das ist eine Frechheit", sagte der Parteivorsitzende der Linken.

Anfang 2019 wird die Lohnuntergrenze dann im Westen auf 11,05 Euro angehoben, im Osten auf 10,55 Euro. 2020 steigt der Mindestlohn dann jeweils um weitere 30 Cent pro Stunde. Heute beträgt er 10,20 Euro pro Stunde im Westen und 9,50 Euro im Osten der Republik.