Pflege und Politik

Hessen will Flüchtlinge an Altenpflege heranführen

Hessen will in den kommenden beiden Jahren mit über
zehn Millionen Euro Flüchtlingen den Einstieg in
soziale Berufe erleichtern. Sie sollen zu
Altenpflegern, Krankenpflegern oder Erziehern
ausgebildet werden, wie Sozialminister Stefan Grüttner
(CDU) am Mittwoch in Wiesbaden sagte.

- Flüchtlinge sollen in Hessen zu Altenpflegern, Krankenpflegern oder Erziehern ausgebildet werden. Foto: Fotolia/lougassi Gilles

Der sozialpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im
Landtag, Marcus Bocklet, ergänzte, dies entspreche dem
Ausbildungsniveau vieler Flüchtlinge. Insgesamt steigt
das Sozialbudget bis 2019 um fast 50 Millionen Euro auf
dann 118,5 Millionen Euro. Der Großteil der Steigerung
fließt in die landesweit 700 neuen Stellen für
Sozialpädagogen. Nach bereits bekannten Plänen des
Kultusministeriums sollen davon vor allem Grundschulen
profitieren.

Um einstellige Millionenbeträge steigt die Förderung
bei Initiativen für Kinder und Familien und bei den
sozialen Hilfen, die Bedürftigen vermehrt in den
Kommunen zur Verfügung gestellt werden sollen, wie das
Sozialministerium mitteilte.

Der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion,
Gerhard Merz, bezeichnete die Zahlen als «viel Lärm um
ziemlich wenig». Die Erhöhungen seien marginal –
abgesehen von den neuen Stellen für Sozialpädagogen.
Der für die Integration von Flüchtlingen in den
Arbeitsmarkt veranschlagte Betrag sei beschämend.