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Hessen will diversitätssensible Pflege in Pflegeausbildung verankern

Hessen will per Gesetz die Ziele und Grundsätze seiner Integrations- und Teilhabepolitik verbindlicher machen. Mit dem neuen Integrationsgesetz, das diese Woche in den Landtag eingebracht werden soll, sollen auch anderen Gesetze geändert werden. Als Beispiel nannte Sozialminister Kai Klose, dass die diversitätssensible Pflege in den Ausbildungszielen der Kranken- und Altenpflegehilfe verankert werden soll.

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Foto: Julis Imhoff Hessens Sozialminister Kai Klose.

Laut Ministerium leben in Hessen mehr als 2,2 Millionen Menschen mit einer Migrationsgeschichte. Seit 2005 sei ihre Zahl um etwa 800 000 Menschen gewachsen – ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg von 24 auf 36 Prozent. Nun wolle das Land Hessen mit dem Integrationsgesetz die Ziele und Grundsätze seiner Integrations- und Teilhabepolitik verbindlicher machen.

Unter den Begriff “Menschen mit Migrationsgeschichte” fielen sowohl alle Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch Personen, die rassistisch diskriminiert werden, unabhängig davon, ob sie einen Migrationshintergrund haben oder etwa aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Kleidung Nachteile erfahren, erläuterte Klose.

Die hessischen Wohlfahrtsverbände kritisierten, der Gesetzentwurf bringe keine maßgeblichen rechtlichen Neuerungen. Die Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen erklärte: “Zu den großen Schwächen des Entwurfs gehört, dass er seinem Auftrag nicht gerecht wird, politische Teilhabe aller zu ermöglichen.”