Qualität

Erwartungen nicht erfüllt

Die Prävention in Pflegeheimen gewinnt an Bedeutung.
Das geht aus dem aktuellen Präventionsbericht des
GKV-Spitzenverbandes
hervor. Jedoch bleibt
das Erreichte hinter den gesetzlichen Erwartungen
zurück.

Foto: Photographee/AdobeStock Besonders beliebt sind bei Pflegebedürftigen Angebote zur Mobilitätsförderung. Foto: Photographee/AdobeStock

Erstmals listet der Präventionsbericht Erkenntnisse zur
Umsetzung von Präventionsmaßnahmen in stationären
Pflegeeinrichtungen auf. Finanziert haben die
Pflegekassen gesundheitsfördernde Maßnahmen in den
Handlungsfeldern Ernährung, körperliche Aktivität,
Stärkung kognitiver Ressourcen, psychosoziale
Gesundheit und Gewaltprävention bereits seit 2016. Die
Pflegekassen gaben hierfür 2017 rund 8,51 Millionen
Euro aus und damit nahezu doppelt so viel wie im
Vorjahr. Im Berichtsjahr konnten die Pflegekassen in
17000 Fällen Pflegeeinrichtungen mit
Informationsangeboten erreichen. Rund 1400
Pflegeeinrichtungen haben 2017 einen
Gesundheitsförderungsprozess gestartet, mehr als 700
Einrichtungen setzen von den Pflegekassen geförderte
Konzepte um.

Besonderen Anklang bei den Pflegebedürftigen finden
Angebote zur Mobilitätsförderung in Verknüpfung mit
sozialer Aktivität. Trotz dieses Engagements konnten
die Pflegekassen den gesetzlichen Richtwert von 0,31
Euro je Versichertem 2017 noch nicht erreichen, was
hauptsächlich an der Aufbauphase lag. In den kommenden
Jahren müssen die Präventionsangebote in stationären
Pflegeeinrichtungen erheblich ausgebaut werden.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen
Jahr 8,1 Millionen Menschen mit präventiven und
gesundheitsförderlichen Maßnahmen erreicht. Das sind so
viele wie nie zuvor, heißt es im aktuellen
Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbandes und des
Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes (MDS).
Mit insgesamt 520 Millionen Euro unterstützten die
Krankenkassen Projekte in Lebenswelten, Maßnahmen der
betrieblichen Gesundheitsförderung sowie individuelle
Präventionskurse.