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Engpass von Pflegeheimplätzen droht
Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen in
Baden-Württemberg könnten schwere Zeiten drohen. Nach
Berechnungen des auf Sozialimmobilien spezialisierten
Maklerunternehmens Terranus fallen 16 500 (15 Prozent)
der Pflegeplätze von September 2019 an weg, wenn die
zehnjährige Übergangsfrist für die Einführung der
Einbettzimmerquote endet.

Die meisten Zweibettzimmer lassen sich aber nicht zu
zwei Einbettzimmern umbauen. "Pflegebedürftige werden
sich über Einzelzimmer freuen, aber für die künftige
Versorgungssituation in Baden-Württemberg ist die
Einbettzimmerquote katastrophal", wurde Hermann-Josef
Thiel, Geschäftsführer der Pflegeheim-Beratung bei
Terranus, von den "Stuttgarter Zeitung" und
"Stuttgarter Nachrichten" zitiert.
Auch Träger wie die Evangelische Heimstiftung, Caritas
und Arbeiterwohlfahrt (Awo) erwarten dem Bericht
zufolge mittelfristig einen Versorgungsengpass in der
stationären Pflege , zu dem die
Einbettzimmerquote beiträgt. Angesichts der steigenden
Zahl Pflegebedürftiger würden zu wenig neue Heimplätze
erstellt, meinen sie. "Das Angebot kann längst nicht
mehr mit der Nachfrage mithalten", warnte Bernhard
Schneider, Hauptgeschäftsführer der Evangelischen
Heimstiftung.
Das Landessozialministerium dagegen teilte die
Befürchtungen nicht und verwies mit Blick auf die
Einbettzimmerquote auf großzügige Ausnahmeregelungen,
die Zweibettzimmer auch über 2019 hinaus erlauben.
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