Personal

Diskussion um Honorarkräfte in der Pflege

Seit dem 1. März werden Pflegeeinrichtungen die Kosten für Honorarkräfte, die durch die Pandemie häufig zum Einsatz kommen, in der Regel nicht mehr erstattet. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht die Versorgung gefährdet und fordert, die Wirtschaftlichkeit dürfe nicht zulasten der Menschen mit Pflegebedarf gehen.

Pflegekraft legt sich Mund-Nasen-Schutz an.
Foto: Adobe Stock/ karrastock Honorarkräfte würden dann eingesetzt, wenn in einer Einrichtung plötzlich Personal ausfällt, weil die Kolleginnen und Kollegen erkrankt oder in Quarantäne sind, so der DBfK. Der Verband schlägt stattdessen vor, die Refinanzierung von Honorarkräften an eine Honorarobergrenze zu knüpfen.

Der GKV-Spitzenverband habe die Entscheidung nun mit der Begründung festgesetzt, dass die freiberuflichen Pflegefachpersonen nicht als Selbstständige anzusehen seien und außerdem erheblich höhere Kosten verursachen würden, so der DBfK laut Pressemitteilung.

„Mit dieser Entscheidung wird der Einsatz von Honorarkräften in den Einrichtungen praktisch unmöglich“, sagt Stefan Werner, Vizepräsident im DBfK. „Honorarkräfte werden dann eingesetzt, wenn in einer Einrichtung plötzlich Personal ausfällt, weil die Kolleginnen und Kollegen erkrankt oder in Quarantäne sind. In den Einrichtungen wird dann schnell und zeitlich begrenzt Unterstützung gebraucht, damit die Versorgung der Menschen mit Pflegebedarf gewährleistet werden kann. Dies nun aus wirtschaftlichen Gründen komplett zu blockieren, ist falsch.“

Der DBfK schlägt stattdessen vor, die Refinanzierung von Honorarkräften an eine Honorarobergrenze zu knüpfen. Dabei sei zu bedenken, dass die Kosten für Honorarkräfte selbstverständlich über den Kosten für das Stammpersonal lägen, da in den Honoraren auch Anteile beispielsweise für Urlaub oder Ausfälle enthalten seien. „Es gab sicher Fälle, in denen sehr hohe Honorare gefordert und gezahlt wurden, so wie der GKV-Spitzenverband es mitteilt. Aber daraus zu folgern, dass gar keine Honorarkräfte mehr eingesetzt werden können, ist der falsche Weg“, so Werner weiter. „Diese Entscheidung wirkt sich negativ auf die Versorgungssicherheit der Menschen mit Pflegebedarf aus und belastet die Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen, die sowieso schon an und über ihre Grenzen arbeiten.“