Pflege und Politik
DBfK warnt vor Zusammenbruch des Pflegesystems in Bayern
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat
vor einem Zusammenbruch des Pflegesystems in Bayern
gewarnt. Der Arbeitsmarkt biete schon jetzt keine
Reserven an Pflegekräften mehr, sagte die
Geschäftsführerin des DBfK Südost, Marliese Biederbeck,
am Montag vor einem Kongress des Verbandes in Nürnberg.

In der Altenpflege gebe es nach Recherchen des
Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung in
den Kreisen und kreisfreien Städten nahezu keine
arbeitslos gemeldete Fachkraft. Ausnahmen seien
Nürnberg und München. Fast 30 Prozent der ambulanten
Dienste müssten Anfragen aufgrund von Personalmangel
ablehnen.
Während die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat in
den vergangenen 15 Jahren um knapp 20 Prozent auf knapp
350 000 gestiegen sei, sei die Zahl der Auszubildenden
nahezu stabil geblieben. Die "von der Politik
angestrengten Maßnahmen und Kampagnen zur
Fachkräftesicherung blieben leider wirkungslos", sagte
Biederbeck.
Pflegeministerin Melanie Huml (CSU) widersprach: "Die
Schülerzahlen konnten wir in den letzten Jahren um bis
zu 34 Prozent steigern." Die Arbeitsbedingungen in der
Pflege müssten so attraktiv sein, dass noch mehr
Menschen diese Berufe ergreifen.
Dazu trügen auch Programme bei, die die Bundesregierung
vereinbart habe. Daneben solle die Bezahlung nach Tarif
in der Altenpflege gestärkt und der
Dokumentationsaufwand gesenkt werden.
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