Pflege und Politik

Bund fördert Modellprojekt für ausländische Pflegekräfte

Mit 2,2 Millionen Euro unterstützt das
Bundesgesundheitsministerium ein neues Modellprojekt im
Saarland, das ausländische Pflegekräfte integrieren und
zugleich den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen
bekämpfen soll.

- Ausländische Fachkräfte sollen den Personalmangel in der Pflege zumindest abmildern. Ein entsprechendes Projekt aus dem Saarland wird nun vom Bund gefördert. Foto: Adobe Stock/ contrastwerkstatt

"Pflege darf nicht länger unser Sorgenkind sein", sagte
Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU). Aktuell
gebe es 40 000 Pflegebedürftige im Saarland, bis 2030
werde sich die Zahl voraussichtlich verdoppeln. Die
Ideen, die das neue Projekt biete, seien zur
Fachkräftesicherung "hervorragend".

Das Gesamtkonzept der Standortagentur Saaris, die das
Projekt trägt, umfasst 18 Einzelmaßnahmen mit dem
Schwerpunkt Pflege, häusliche Betreuung und Medizin.
Ausbildung und Qualifizierung werden unterstützt durch
spezielle Praktika, Vorbereitungskurse,
migrantenspezifischen Nachhilfeunterricht und
Sprachkurse.

Saaris-Geschäftsführer Christoph Lang bezeichnete das
Projekt als "Glücksfall für das Land", von dem er sich
einen "Klebeeffekt" erhoffe: "Unsere Aufgabe ist es,
dafür zu sorgen, dass ein syrischer Arzt nicht wie vor
20 Jahren ein deutscher Taxifahrer wird und eine
afrikanische Mutter, die Erfahrung hat in Erziehung und
Pflege, nicht eine deutsche Putzfrau wird." Deshalb
gehe es darum, aus dem jeweiligen Potenzial der
ausländischen Teilnehmer möglichst viel herauszuholen –
sowohl für sie persönlich als auch für die
Gesellschaft.

Initiativen, die sich um die Gewinnung
und Integration ausländischer Pflegefachkräfte bemühen,
gibt es auch in anderen Bundesländern.