Pflege und Politik
bpa Arbeitgeberverband: Anbieter könnten freiwillig Mindestbedingungen offenlegen
Die große Koalition will durchsetzen,
dass in der Altenpflege mehr Tarifverträge
gelten , und diese dann auch für
allgemeinverbindlich erklären. Rainer Brüderle,
Arbeitgeberpräsident des Bundesverbands privater
Anbieter sozialer Dienste (bpa), warnte am Freitag in
Berlin vor einer "Zwangskollektivierung".

Zu höheren Gehältern komme es bereits am Markt. Für
eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen etwa bei der
Belastung oder Wochenenddiensten sei generell mehr
Personal nötig. Dies sei "der Schlüssel für
alles".
Für mehr Transparenz von Gehältern brauche es keine
Tarifverträge, erklärte der Verband. Er wirbt
stattdessen für die Offenlegung von Mindestbedingungen
als freiwillige Selbstverpflichtung von Anbietern.
Hierin sollten etwa auch Einstiegsgehälter je nach
Bundesland genannt werden. Gewerkschaften hätten in der
Pflege mangels Mitgliedern kein Verhandlungsmandat.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass 80 Prozent der
Beschäftigten nicht tarifgebunden sind. Insgesamt
arbeiten bei 13 300 Pflegediensten und 13 600
Pflegeheimen 1,1 Millionen Menschen. In der Altenpflege
sind mehr als 20 000 Stellen unbesetzt. Gebraucht werde
daher auch ein Zuwanderungsgesetz für Fachkräfte aus
Ländern jenseits der EU, sagte bpa-Präsident Bernd
Meurer. Verfahren für Visa oder die Anerkennung von
Abschlüssen seien aber viel zu aufwendig und zu lang.
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