Pflege und Politik

Bayerns Pflegeminister wirbt für umfassende Pflegereform

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek will mit steuerlichen Anreizen Pflegeberufe attraktiver machen. Die jetzt vom Bund geplante Pflegereform könne nur ein Anfang hin zu einer umfassenden Pflegereform sein. Pflege sei das „Zukunftsthema Nummer 1“ im Gesundheitsbereich.

Klaus Holetschek
Foto: stmgp.bayern Bayerns Pflegeminister Klaus Holetschek will sich dafür einsetzen, den Pflegeberuf attraktiv zu machen.

„Wir müssen die Pflegeberufe finanziell aufwerten. Dabei denke ich zum Beispiel an steuerfreie Zulagen für Springerdienste, Nachtdienste und Wechselschichten. Beispielsweise jüngere Menschen, die die körperliche Belastung solcher Schichten noch besser verkraften, hätten dann auch einen finanziellen Anreiz, sie zu übernehmen,“ erklärte Holetschek am 20. Juni. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, „dass wir Veränderungsprozesse jetzt anstoßen müssen“, so der CSU-Politiker. Steuerliche Anreize des Staates könnten aber nur ein Aspekt sein. Holetschek: „Um etwas zu bewegen, müssen wir gemeinsam vorangehen – Politik, Einrichtungsträger und Berufsverbände. Es gibt Bereiche, in denen die Politik keinen Einfluss hat – wenn es etwa um ein gutes Betriebsklima, betriebliches Gesundheitsmanagement und faire Dienstplangestaltung geht. In erster Linie sind die Arbeitgeber gefordert, um die Pflegeberufe attraktiver zu machen und qualifiziertes Personal zu gewinnen.“

Die geplante Pflegereform des Bundes sei ein Schritt in die richtige Richtung, bekräftigte Bayerns Pflegeminister. Doch könne sie nur der Anfang sein. „Ich sehe die Pflege als Zukunftsthema Nummer 1 im Gesundheitsbereich. Die 2020er Jahre werden ein Modernisierungsjahrzehnt, und als Pflegeminister setze ich mich dafür ein, den Pflegeberuf attraktiv, die Arbeitsbedingungen fair und die Versorgung für die Bedürftigen zeitgemäß zu gestalten.“