Pflege und Politik

Bayern begrenzt Leiharbeit in der stationären Pflege

Die bayerische Landespflegesatzkommission hat jetzt eine Begrenzung der Leiharbeit in der stationären Langzeitpflege beschlossen. Zuvor hatten sich Trägerverbände und Kostenträger bereits auf eine ähnliche Regelung für die ambulante Pflege geeinigt.

Foto: Werner Krüper Pflege ist Beziehungsarbeit. Leiharbeiter, die heute da und morgen wieder weg sind, seien eine Belastung für die Pflegebedürftigen und die Pflegeteams in den Einrichtungen, so der bpa Bayern.

Der Beschluss gehe auf eine Initiative des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) zurück, wie dieser in einer aktuellen Pressemitteilung selbst sagt. Einrichtungsfremdes Personal solle nun künftig nur in betrieblich notwendigen Situationen eingesetzt werden, erklärten die Verbände der Pflegeeinrichtungen und die Pflegekassen gemeinsam. Damit sollen die Verlässlichkeit in der Pflege und die Betreuung pflegebedürftiger Menschen ausgebaut werden.

Um die Pflege künftig auch in unplanbaren Situationen sicherstellen zu können, befürworte der bpa einen Vorschlag von Landesgesundheitsminister Klaus Holetschek, sagt der Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle in München, Joachim Görtz. „Wir wollen die Kostenträger dazu bewegen, künftig zusätzliche Springerstellen bei einem Träger zu finanzieren, die dann Spitzenbelastungen abfangen können. Wenn eine Pflegeeinrichtung eigene Kräfte vorhalten kann, die einspringen, wenn Not am Mann ist, dann stärkt dies die Stellung der festangestellten Pflegekräfte und sorgt für mehr Kontinuität beim Personal.“

Der bayerische bpa-Landesvorsitzende Kai A. Kasri sagte: „Mit dem Beschluss drängen wir die Leiharbeit in der Pflege auf das notwendige Mindestmaß zurück.“ Es könne immer Situationen geben, in denen eine Einrichtung auf Leiharbeiter angewiesen sei, um zum Beispiel bei Krankheitsfällen die Versorgung abzusichern. Der grundsätzliche Einsatz von Leiharbeit schade aber auch dem Image der Pflege, weil die Stammbelegschaft in die unattraktiven Dienste gedrängt werde, während sich die Leiharbeiter die guten Zeiten aussuchen können.