Pflege und Politik
BAGFW: “Strukturreform der Pflegeversicherung zur Chef-Sache erklären”
Die Situation der Pflege in Deutschland sei aus dem Ruder gelaufen. Die Stimmung bei den Beschäftigten sei so schlecht wie nie und immer mehr Pflegekräfte würden in die Leiharbeit abwandern, um den schwierigen Arbeitsbedingungen zu entfliehen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) fordert eine grundlegende Strukturreform der Pflegeversicherung.

Die Spirale steigender Eigenleistungen drehe sich trotz der prozentualen Senkung der Kosten im Pflegeheim schon wieder stetig nach oben, so der BAGFW-Präsident Ulrich Lilie. Aber auch die pflegedürftigen Menschen und ihre An- und Zugehörigen in der häuslichen Pflege bräuchten dringend Unterstützung. Sie warteten schon seit Jahren auf ein Entlastungsbudget, das immer wieder angekündigt, aber bislang nicht umgesetzt worden sei.
“Nachdem die letzte Regierung neben vielen einzelnen Reformen der Pflegeversicherung im Klein-Klein steckengeblieben war, muss die Ampel Pflege endlich zur Priorität erheben, um die versäumte große Strukturreform der Pflegeversicherung, einschließlich der Sicherstellung der Finanzierung von Pflege, schnellstmöglich nachzuholen”, so Lilie . Daher müsse eine grundlegende Strukturreform der Pflegeversicherung zur Chef-Sache erklärt und schnell auf den Weg gebracht werden. Sonst bestehe die Gefahr, dass man die verbliebenen Pflegenden auch noch verlieren.
Zentrale Inhalte der großen Reform müssten laut Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege vor allem folgende Punkte sein:
- Pflegende Angehörige unterstützen
- Kosten für Pflegebedürftige senken und Eigenanteile begrenzen
- Finanzierung von Pflege nachhaltig sicherstellen
- Pflegebedürftigkeit durch Angebote der Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation verringern und verhindern
- Pflege als zentralen Bestandteil öffentlicher Daseinsvorsorge verankern
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