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Anteil der stationären und ambulanten Pflege regional sehr verschieden
In Nordrhein-Westfalen gibt es Unterschiede in der Betreuung pflegebedürftiger Menschen. Im Norden und Nord-Osten sei der Anteil der stationären und teilstationären Pflege wesentlich höher, teilte die Krankenkasse DAK-Gesundheit in Düsseldorf mit.

Der Landesbericht Nordrhein-Westfalen stellt die wesentlichen Ergebnisse der DAK-Pflegereporte 2018 und 2019 zusammen. Foto: Ian Smith/AdobeStock
"So werden beispielsweise im Kreis Lippe 42 Prozent, in Heinsberg hingegen nur 24 Prozent in Heimen und Einrichtungen betreut", berichtete die Krankenkasse. Im Rheinland würden insgesamt deutlich mehr Pflegebedürftige im eigenen Haushalt durch Angehörige versorgt, als etwa in Westfalen-Lippe. Die Angaben beruhen auf einer Analyse der Daten von DAK-Versicherten in NRW.
"Die Kosten der Pflege sind in NRW, dem Bundesland mit den vergleichsweise höchsten Belastungen in den stationären Einrichtungen aus Sicht der Bevölkerung ein Problem", erklärte die Krankenkasse mit rund 1,1 Millionen Versicherten in NRW. Zwei Drittel der Befragten gaben an, die Pflege selbst zu übernehmen, da sie sich Hilfe von außen nicht leisten könnten. Nur 24 Prozent meinten, dass Kinder für die Pflegekosten der Eltern aufkommen müssten. In NRW meine knapp die Hälfte der Befragten, dass die Pflegebeiträge steigen werden, jedoch sei nur ein Viertel bereit, diese auch zu zahlen.
Laut der von dem Pflegeexperten Prof. Thomas Klie verfassten Studie werden in NRW gut 72 Prozent aller auf Pflege angewiesenen Menschen in der eigenen häuslichen Umgebung von Pflegern, Angehörigen oder beiden versorgt. "Damit liegt Nordrhein-Westfalen recht hoch im Grad der häuslichen Versorgung", heißt es in der Studie des Wissenschaftlers von der Evangelischen Hochschule Freiburg. Bei der Qualitätseinschätzung der Pflege vor Ort sähen die Bürger dort den Mangel an Fachkräften als Problem.
Der Leiter der DAK-Landesvertretung in Nordrhein-Westfalen, Klaus Overdiek, mahnte bei der Politik weitere Maßnahmen an. Die Qualität und die hohen Kosten der Heimpflege seien Ansatzpunkte für Reformen. "Aktuell verfehlt die Pflegeversicherung ihren Gründungsgedanken, die Menschen im Pflegefall vor einem Armutsrisiko zu bewahren und die Kosten der Pflege fair zwischen Beitragszahlern, Steuerzahlern und Pflegebedürftigen zu verteilen", meinte Overdiek.
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