Pflege und Politik
Anhörung zu Eigenanteilen in Pflegeheimen
Am Montag hat sich der Gesundheitsausschuss des
Bundestages mit den Pflegeheim-Kosten beschäftigt. Die
Linke hatte dazu einen Antrag eingebracht. Sie
verlangt, Menschen mit Pflegebedarf finanziell
systematisch zu entlasten.

Die Linke fordert in ihrem Antrag, die Eigenanteile zu
begrenzen und die Teilkostendeckung zu einer
Pflegevollversicherung umzugestalten. Der
Pflegevorsorgefonds solle umgewidmet und die
medizinische Behandlungspflege in stationären
Pflegeeinrichtungen wieder durch die Krankenkassen
finanziert werden.
Geladen waren zu der öffentlichen Anhörung auch
verschiedene Gesundheitsexperten. Sie sehen die
teilweise stark steigenden Eigenanteile in der
Heimpflege mit Sorge und schlugen unterschiedliche
Lösungen vor. Einig waren sich die Experten darin, dass
die Pflegekosten in den nächsten Jahren weiter steigen
werden, unter anderem durch höhere Löhne und mehr
Personal. Einige Fachleute sehen einen Ausweg darin,
eine Pflegevollversicherung zu entwickeln. Andere
lehnten dies ab: Sie sehen darin ein zusätzliches
Kostenrisiko.
Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des
Bundestags, Erwin Rüddel (CDU), spricht sich in der
Südwestpresse für eine Deckelung der Pflegeheimkosten
für die Bewohner aus. Die Finanzierung müsse "über
Steuermittel oder steigende Beiträge zur
Pflegeversicherung erfolgen".
Der Sozialverband VdK hatte ausgerechnet, dass
Heimbewohner im Schnitt 587 Euro für die Pflegekosten
aus eigener Tasche zahlen. Hinzu kommen Kosten für
Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten. Daraus
ergeben sich eine monatliche Gesamtbelastung von 2278
Euro.
Der Gesundheitsausschussvorsitzende Erwin Rüddel wird
auch auf der Altenheim EXPO 2018 – dem
Strategiekongress für Betreiber, Planer und
Investoren am 19. und 20. Juni in Berlin sein.
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