Pflege und Politik

Altenpflege braucht mehr Personal – sofort!

Leidenschaftlicher Auftakt des DVLAB-Vorsitzenden Peter
Dürrmann beim Bundeskongress 2017 in Berlin:
"Nachtdienst 1:50 ist Körperverletzung! Wir brauchen
jetzt und nicht erst 2020 Personalverbesserungen." Das
forderten zuvor auch die Linken im Bundestag.

- DVLAB-Vorsitzender Peter Dürrmann eröffnet den Bundeskongress 2017 in Berlin. Foto: Olga Ennulat

Der eklatante Personalmangel in Pflegeeinrichtungen und
Krankenhäusern wurde am 21. November im Bundestag
thematisiert. Die Linksfraktion hatte zwei Anträge dazu
eingebracht. In einem fordert sie ein Sofortprogramm
gegen den Pflegenotstand in der Altenpflege.

Der zentrale Punkt ist ein bundeseinheitlicher,
verbindlicher Personalschlüssel im Tagdienst von einer
Pflegekraft für zwei Bewohner und im Nachtdienst einen
Personalschlüssel von 1 zu 20 als vorläufige
Mindestpersonalbesetzung in stationären
Pflegeeinrichtungen bis zur Umsetzung eines wissenschaftlichen Verfahrens zur
Personalbemessung im Jahr 2020
. Die
Fachkraftquote von 50 Prozent soll bleiben. Finanziert
werden soll das dann auch besser bezahlte Personal mit
der Umwidmung des Pflegevorsorgefonds in einen
Pflegepersonalfonds.

Zudem sollten Altenpfleger wie Krankenpfleger bezahlt
werden und der Pflegemindeslohn auf 14,50 Euro
bundesweit ab 2018 angehoben werden. Der Bundestag hat
beide Anträge nach erster Lesung zur weiteren Beratung
an den Hauptausschuss überwiesen.