Hauswirtschaft

Wie können Pflege und Hauswirtschaft zusammenarbeiten?

Die Konzertierte Aktion Pflege (KAP) hat die Stärkung der Berufsgruppe der Pflegenden und die Verbesserung deren Arbeitsbedingungen zum Ziel. Im gleichen Zug geht es um die Stärkung der Berufsgruppe der Hauswirtschaft. Um diese Ziele zu erreichen, ist die bessere Zusammenarbeit beider Berufsgruppen wesentlich. Vor diesem Hintergrund haben der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) und der Deutsche Hauswirtschaftsrat e.V. (DHWiR) gemeinsam ein Grundsatzpapier in Form einer Broschüre über „Anforderungen, Leistungen und Qualifikationen von Hauswirtschaft und Pflege in unterschiedlichen Settings“ als Diskussionsgrundlage veröffentlicht.

Irene-Maier_Vizepräsidentin DPR
Foto: DPR DPR-Vizepräsidentin Irene Maier: "Die Leistungen der Hauswirtschaft müssen in den Sozialgesetzbüchern stärker verankert werden und dürfen sich nicht nur auf den Leistungsprozess der Pflege beziehen."

„Die Berufsgruppe der Hauswirtschaftsfachkräfte kann die Profession der Pflegenden wesentlich unterstützen und entlasten und trägt somit für eine nachhaltige und gesicherte Versorgung bei. Dieses Potenzial wird derzeit zu wenig genutzt, dabei setzt mit Beginn der pflegerischen Versorgung immer auch die Versorgung durch hauswirtschaftliche Leistungen ein“, sagt Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats.

Die Antwort auf die Frage, wie professionell Pflegende von für sie fachfremden Tätigkeiten entlastet werden können, sei eine der wesentlichsten Bausteine für die künftige Gestaltung und Sicherung der pflegefachlichen Versorgung. Zugleich gehe es darum, welche wichtigen Aufgaben hauswirtschaftliche Fachkräfte im Setting der Pflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung erfüllen können, so Maier weiter.

Die Broschüre und die dazu gehörenden Poster des Deutschen Pflegerats und des Deutschen Hauswirtschaftsrats geben einen Überblick über die Anforderungen, Leistungen und notwendigen Qualifikationen der Pflege und Hauswirtschaft. Diese werden erstmals in Deutschland in acht Settings der pflegerischen und hauswirtschaftlichen Versorgung gegenübergestellt. Zu diesen Settings zählen Krankenhäuser, stationäre Pflegeeinrichtungen mit Wohngruppen- und Hausgemeinschaftskonzept, ambulante betreute Wohngemeinschaften, häusliche Krankenpflege und Pflegehilfe sowie Privathaushalte.

Aufgezeigt werden die Schnittstellen der notwendigen Zusammenarbeit. Vor Augen geführt wird, dass es einer konkreten Sicherung und Ausbau der Leistungen der Hauswirtschaft über das SGB XI hinaus bedarf. Gestärkt werden muss die multiprofessionelle Fachkräftebasis, die Hauswirtschaftskräfte einschließt, ebenso wie die kontinuierliche Weiterentwicklung von Qualität und Mindeststandards auch im Bereich der Hauswirtschaft, heißt es in der Pressemitteilung.

„Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Pflegenden und damit ihre Entlastung bauen auf ein Miteinander der Professionen, auf eine bessere interprofessionelle Zusammenarbeit von Pflege und Hauswirtschaft. Deutlich wurde, dass mit einer stärkeren Häuslichkeit eine Zunahme und Vielfalt an wichtigen hauswirtschaftlichen Dienstleistungen und Unterstützungsleistungen einhergeht. Diese gilt es auszubauen. Die Leistungen der Hauswirtschaft müssen in den Sozialgesetzbüchern stärker verankert werden und dürfen sich nicht nur auf den Leistungsprozess der Pflege beziehen“, betont Maier abschließend.

Hintergrund:
Zur Umsetzung der Vorgabe der Konzertierten Aktion Pflege hat der Deutsche Pflegerat die „Arbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft“ im Rahmen des „Expertenbeirats des Deutschen Pflegerats zur Begleitung der Verbesserung der Rahmenbedingungen pflegerischen Arbeitens in der Langzeitpflege“ gegründet.

Die Broschüre, die Poster sowie das Positionspapier „Stärkung der Hauswirtschaft und Entlastung der Pflege“ stehen auf den Seiten beider Verbände als Download zur Verfügung. Sie fließen ein in gemeinsame Beratungen mit dem Bundesgesundheitsministerium und weiteren Partnern.