Politik
Wer möchte als Pflegefachkraft nach Deutschland kommen?
Zählt ein Bachelor-Abschluss aus Mexiko im Gesundheitswesen genauso viel wie einer aus Deutschland? Wer als Nicht-EU-Bürger darüber nachdenkt, eine Karriere in Deutschland zu starten, stellt sich solche Fragen. Eine zentrale Beratungsstelle in Bonn soll Antworten geben.

Kann ich mit meinem im Ausland erworbenen Abschluss in Deutschland arbeiten? Foto: Pixel-Shot/AdobeStock
"Sie sind die Lotsen in dem bunten Dickicht der Arbeitswelt", sagt Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU), die gemeinsam mit Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Montag in Bonn das neue Angebot der Bundesagentur für Arbeit besucht hat. Ihr Ministerium fördert die Beratung in den ersten vier Jahren mit 3,5 Millionen Euro pro Jahr.
Auf Fachkräfte aus Staaten außerhalb der EU setzt Deutschland große Hoffnungen, da im Inland und der EU qualifiziertes Personal immer knapper wird. So jettet etwa Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) um die Welt, um Pflegekräfte aus Mexiko oder dem Kosovo anzuwerben , während Arbeitsminister Heil mit seinen Kabinettskollegen um ein neues Einwanderungsgesetz für Fachkräfte gerungen hat, das im März nun endlich in Kraft tritt und den Weg nach Deutschland erleichtern soll. Auch die Bonner Beratung geht dann offiziell an den Start, derzeit laufen aber schon die ersten Anfragen ein.
Finden sollen Interessierte die Beratung über das Portal " Make it in Germany " oder gezielte Kampagnen, etwa in sozialen Medien.
Nimmt jemand virtuell Kontakt auf, stehen in Bonn nun geschulte Beratende bereit. In Chats, per Mail oder telefonisch versuchen sie, Antworten zu geben. So ist eine Mitarbeiterin gerade dabei, den Abschluss eines albanischen KfZ-Mechatronikers zu prüfen, während bei zwei Kolleginnen nebenan im Live-Chat Fragen aus Mexiko, Indien oder dem Westbalkan einlaufen. Die Frage danach, welche Chancen man überhaupt auf einen Arbeitsplatz in Deutschland habe, sei im ersten Kontakt die häufigste, erzählt Beraterin Shirin Wummel.
Die größten Engpässe bestehen laut der Fachkräftestrategie der Bundesregierung etwa bei Elektrotechnikern, Metallbauern, Mechatronikern, Köchen, Alten- und Krankenpflegern, Informatikern sowie Softwareentwicklern.
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