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Verdi sieht gute Chancen für einen Altenpflege-Tarifvertrag

Die Gewerkschaft Verdi sieht gute Chancen für einen neuen bundesweiten Tarifvertrag für die Altenpflege. Bei den Verhandlungen von Verdi mit der Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) über einen Tarifvertrag sei man "bislang gut vorangekommen", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler der dpa in Berlin.

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Verdi-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler. Foto: Kay Herschelmann

Dieser Tarifvertrag soll nach dem Willen der Bundesregierung auf die gesamte Altenpflege erstreckt werden. Nach einem im vergangenen Jahr beschlossenen Gesetz sollen bessere Pflegelöhne entweder über so einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag oder über einen deutlich höheren Mindestlohn in der Pflege erreicht werden. 

Die Regierung will den geplanten Tarifvertrag von Verdi und BVAP dementsprechend möglichst für allgemeinverbindlich erklären. Private Pflegeanbieter sprechen der BVAP aber ab, für die Branche verhandeln zu können. Als zweiten Weg sieht die Regierung höhere Mindestlöhne vor – und zwar auch für Fachkräfte. Der Pflegemindestlohn liegt derzeit bei 11,35 Euro im Westen und 10,85 Euro im Osten, gilt aber in erster Linie für Hilfskräfte.

Bühler sagte: "Um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen, brauchen wir mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und, insbesondere in der Altenpflege, eine bessere Bezahlung für diese anspruchsvolle Arbeit." Bei den Bemühungen um einen Tarifvertrag seien nun die Kirchen aufgefordert, "sich im Prozess entsprechend einzubringen". Die kirchlichen Träger Diakonie und Caritas schließen in der Regel keine Tarifverträge ab und sind auch der neuen BVAP nicht beigetreten. Einen Flächentarifvertrag lehnen sie aber auch nicht ab.