Pflege und Politik

Verbände: Maßnahmen zum Klimaschutz refinanzieren

Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) und der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) fordern die Refinanzierung von Maßnahmen zum Klimaschutz, um Nachhaltigkeit in der Altenhilfe flächendeckend zu verankern. Pflegebedürftige sollten nicht belastet werden.


Foto: Benjamin Pritzkuleit "Es ist für uns auch keine Lösung, die höheren Kosten auf die Pflegebedürftigen abzuwälzen“, stellt die VKAD-Vorstandsvorsitzende Eva-Maria Güthoff klar. Die für den Klimaschutz notwendigen Investitionen müssten in den Pflegesatzverhandlungen dringend berücksichtigt werden, fordert sie.

„Mit dem von Diakonie und Caritas erklärten Ziel der Klimaneutralität sind die Träger der Langzeitpflege zur besonderen Verantwortung für die Welt von morgen aufgerufen“, sagt Wilfried Wesemann, Vorstandsvorsitzender des DEVAP e.V. „Ob Gebäude, Fahrzeuge oder Lebensmittel: Einrichtungen und Dienste der Langzeitpflege bieten ein großes Potential, um den CO2-Ausstoß zu verringern.“ Umso wichtiger sei es, sie bei den notwendigen Maßnahmen zu unterstützen, indem die Gemeinwohlökonomie künftig bundesweit stärker im Fokus sei und der Klimaschutz in den Sozialgesetzbüchern verankert und refinanziert werde, so Wesemann.

„Unsere Mitglieder haben als gemeinnützige Träger nicht ausreichend Reserven, um Investitionen, wie etwa energetische Gebäudesanierungen, zu finanzieren. Es ist für uns auch keine Lösung, die höheren Kosten auf die Pflegebedürftigen abzuwälzen“, stellt die VKAD-Vorstandsvorsitzende Eva-Maria Güthoff klar. „Die für den Klimaschutz notwendigen Investitionen müssen in den Pflegesatzverhandlungen dringend berücksichtigt werden“, fordert Güthoff und nennt ein Beispiel: Wenn ein Heim beispielsweise Ökostrom auf seinem Dach produzieren wolle, müssten ihr die Kosten für diese Investition erstattet werden. Erzielte Einsparungen dürften nicht angerechnet werden, sondern sollten in weiteren Klimaschutz fließen.

VKAD und DEVAP machten zum Erdüberlastungstag gemeinsam auf die Energiesparmöglichkeiten in der Altenhilfe aufmerksam. Er fällt in diesem Jahr auf den 28. Juli und markiert den Tag, an dem die Weltbevölkerung alle Ressourcen verbraucht hat, die der Planet Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann.