Pflege und Politik
Verbände kritisieren Änderungen im Entwurf
Gesundheitsexperten haben die Ausbildungs- und
Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe im Grundsatz
begrüßt, sehen in der Regierungsvorlage aber
noch Verbesserungsbedarf . In einer
öffentlichen Expertenanhörung des
Gesundheitsausschusses am Montag in Berlin äußerten
Experten hinsichtlich der künftigen
Altenpflegeausbildung Bedenken.

Der Deutsche Pflegerat sprach von einer "Abwertung der
Altenpflegeausbildung, die sich in den
Kompetenzbeschreibungen zeigt". Altenpfleger könnten
somit keine sogenannten Vorbehaltstätigkeiten ausüben
und in der Folge nur an der Seite einer Pflegefachkraft
arbeiten. Dies werde nicht zur Steigerung der
Attraktivität des Berufs führen und auch nicht zu einer
besseren Bezahlung, warnte der Verband.
Die kirchlichen Sozialverbände Caritas und Diakonie
werteten die Verordnung als "wesentlichen Beitrag zu
einer zukunftsfähigen und qualitativ hochwertigen
Pflegeausbildung". Die Auszubildenden würden befähigt,
Wissen fachbezogen wie auch fachübergreifend zu
erwerben, zu vertiefen und anzuwenden. In einer
Ausbildung, die Spezialisierungen zulasse, müssten die
Anforderungen an die Absolventen jedoch gleich gehalten
werden. Diesem Anspruch genüge die künftige Ausbildung
zum Altenpfleger nicht. Kompetenzniveaus dürften nicht
abgesenkt werden, um die Zielgruppen zu erweitern.
Mehrere Sachverständige schlossen sich in der Anhörung
in dem Punkt den Bedenken an.
Nach Ansicht des Arbeitgeberverbandes BDA wird mit der
Verordnung die Ausbildung zum Altenpfleger "sinnvoll
und zukunftsträchtig modernisiert". Der Entwurf werde
dem Anspruch gerecht, einen für einen weiten
Personenkreis realistischen Berufsabschluss in der
Altenpflege zu erhalten. Die Kompetenzanforderungen für
Altenpfleger seien gemäß den Anforderungen aus der
Praxis "sachgerecht überarbeitet" worden. Die
Ausbildung zum Altenpfleger müsse für Personen
offengehalten werden, "die nicht mit
überdurchschnittlichen Zeugnisnoten während ihrer
Schulzeit glänzen", aber Empathie für ältere Menschen
aufbrächten.
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