Pflege und Politik
Tarifverhandlungen: Verdi spricht mit Wohlfahrtsverbänden
Die Gewerkschaft Verdi will für die Beschäftigten in
der Altenpflege bundesweite tarifliche Mindeststandards
durchsetzen. "Wir werden mit den weltlichen
Wohlfahrtsverbänden Tarifverhandlungen führen", sagte
Verdi-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler der Deutschen
Presse-Agentur mit Blick auf einen Teil der Heimträger.

Auch mit der Caritas und der Diakonie solle "ein
gangbarer Weg" gesucht werden, damit diese trotz des
eigenen kirchlichen Arbeitsrechts beteiligt werden
könnten. Forderungen soll eine bei Verdi gebildete
Bundestarifkommission beschließen, die am 28. September
tagt.
Union und SPD wollen laut
Koalitionsvertrag dafür sorgen, dass Tarifverträge in
der Altenpflege "flächendeckend zur Anwendung
kommen". Verdi-Vorstand Bühler sagte: "Über
das Arbeitnehmerentsendegesetz kann ein Tarifvertrag
auch dann flächendeckend zur Anwendung gebracht werden,
wenn die kommerziellen Anbieter sich weiter stur
stellen und bessere Arbeitsbedingungen
verweigern."
Vom Pflege-Arbeitgeberverband bpa kam Kritik. Wenn
Verdi schon jetzt die Politik zur Hilfe rufen wolle, um
Verhandlungsergebnisse auf alle zu erstrecken, werde
die Tarifautonomie mit Füßen getreten.
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
(BDA) warnte, ein bundesweiter Tarifvertrag für alle
Arbeitsverhältnisse sei "der völlig falsche Ansatz". Es
gebe bereits eine Kommission, die
Mindestarbeitsbedingungen für die Pflege festsetze.
"Dies ist auch der richtige Ort, die anstehenden Fragen
zu entscheiden. Neuer gesetzlicher Eingriffe bedarf es
nicht."
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