Nachrichten
Strukturiertes Personalaufbaukonzept gefordert
Zum Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit – Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege (Versorgungsverbesserungsgesetz – GPVG) vom 6. August 200 äußert sich Dr. Bodo de Vries, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP), kritisch.

Dr. Bodo de Vries, Vorstandsvorsitzender DEVAP: "Wir fordern die Entwicklung von Konzepten, gefasst in eine Roadmap, die sich über mehrere Legislaturperioden erstreckt und eine Grundsatzreform der Pflege zum Ziel hat." Foto: DEVAP
"Grundsätzlich sind 20.000 Stellen für Pflegehilfskräfte in der Altenhilfe natürlich begrüßenswert, vor allem wenn die Finanzierung nicht Zulasten der Pflegebedürftigen geht. Was wir jedoch langfristig brauchen, ist ein Personalaufbaukonzept, das im Resultat die wissenschaftlich belegte und fachlich untermauerte Größe der Rothgang-Studie zur Personalbemessung in der Altenpflege darstellt", so de Vries.
Weitere "Spahn-Stellen", die konzeptlos mit der Gießkanne über die Bundesländer verteilt würden, berücksichtigten nicht die unterschiedlichen Bedarfe zwischen den Bundesländern und ließen sich damit fachlich und ethisch nicht länger rechtfertigen. Eine Stellenpolitik, die solche Besonderheiten nur zufällig erfasse, lasse sich auch aus der Perspektive der Pflegebedürftigen und der Pflegenden nicht rechtfertigen und sei deshalb langfristig abzulehnen, sagt der DEVAP-Vorsitzende in der Pressemitteilung. "Wir fordern die Entwicklung von Konzepten, gefasst in eine Roadmap, die sich über mehrere Legislaturperioden erstreckt und eine Grundsatzreform der Pflege zum Ziel hat. Darin müssen zum einen die steigenden Eigenanteile für die Pflegebedürftigen Berücksichtigung finden, zum anderen muss darin ein Stellenaufbau konzipiert sein, der sich an den Anforderungen der konkreten Pflegebedarfe orientiert." In diesem Zusammenhang sei auch eine bundesweit einheitliche Regelung für die Pflegehelfer- und Assistenzausbildungen der Länder zu einer zweijährigen generalistischen Ausbildung anzustreben. Nur durch eine Gleichwertigkeit und Vergleichbarkeit der Abschlüsse über Landesgrenzen hinweg, könne der Beruf aufgewertet und dem Personalmangel entgegengewirkt werden, betont de Vries.
"Der DEVAP hat zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung und zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse Konzepte vorgelegt und bringt sich gern in die aktuelle Diskussion ein", teilt de Vries mit.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren