Pflege und Politik
Steffens hält geplante Umsetzung der Berufe-Reform für gefährlich
NRW-Pflegeministerin Barbara Steffens (Grüne) warnt erneut davor, die von der Bundesregierung geplante Reform der Pflegeberufe in der bisher geplanten Gesetzesfassung zu beschließen. Sie hält die konkret geplante Umsetzung der Berufe-Reform für gefährlich.

"Diese Reform wird den Pflegenotstand gerade im Bereich der Altenpflege weiter verschärfen, anstatt hier Abhilfe zu schaffen. Wer das Gegenteil behauptet, spielt aus berufs-oder parteipolitischen Gründen mit der sichern Versorgung der älteren Menschen in unserem Land."
Gerade in NRW hätten die vergangenen Jahre gezeigt, wie attraktiv die Ausbildung zur Altenpflegefachkraft ist. Denn seit Einführung einer Umlagefinanzierung sei es dort gelungen, die Ausbildungszahlen von rund 10.000 auf rund 18.300 zu erhöhen. Die von vielen behauptete Unattraktivität der Altenpflegeausbildung sei vor dem Hintergrund dieser Ausbildungsplatzsteigerungen ein Märchen. Dagegen stagnierten die Ausbildungszahlen in der angeblich viel attraktiveren Krankenpflege seit Jahren trotz einer ausreichenden Zahl (auch unbesetzter) Ausbildungsplätze
Mit ihrer Kritik spricht sich Steffens nicht gegen eine Weiterentwicklung der Pflegeberufe aus. "Ich bin absolut für eine Stärkung der Pflegeberufe! Es liegen seit Monaten viele gute Änderungsanträge auf dem Tisch, wie man die Pflegeberufe und ihre Kompetenzen weiterentwickeln kann. Mehr gemeinsame Ausbildungsinhalte, mehr berufliche Flexibilität und bessere Aufstiegsmöglichkeiten für die Beschäftigten. All das ist aber möglich, ohne unvorhersehbare Risiken für die pflegerische Versorgung zu verursachen."
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