Pflege und Politik

Sondierung: Licht und Schatten

Das Echo auf die Ergebnisse aus den
Sondierungsgesprächen die Pflege
betreffend
sind geteilt. Viele Verbände aus der Branche loben die
Maßnahmen, die für die Altenpflege ergriffen werden
sollen. Es gibt jedoch auch viele skeptische Stimmen.

- Die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege und das Gehalt der Pflegekräfte sollen sich verbessern. Foto: Krüper

Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung in
Köln (DIP) macht auf den enormen Handlungsdruck in der
Pflege aufmerksam. In der stationären Langzeitpflege
sind von der GroKo 8.000 zusätzliche Fachkraftstellen
geplant. Dies wird nach mehreren Runden der
Stellenförderung von ungelernten Betreuungskräften in
den vergangenen Jahren vom DIP als ein Fortschritt
angesehen. Bei rund 13.500 stationären
Pflegeeinrichtungen in Deutschland sind das aber gerade
einmal 0,6 Stellen pro Einrichtung. Das sei angesichts
des enormen Drucks in den Altenheimen "nichts Halbes
und nichts Ganzes", meinte Professor Frank Weidner,
Leiter des DIP.. Die Position der Sondierer für die
Einführung eines Flächentarifvertrags in der
Altenpflege hält das DIP für überfällig und empfiehlt
den Tarifpartnern einen solchen Vertrag zeitnah in
allen Bundesländern anzugehen und umzusetzen.

"In Sachen Pflege begrüßt die AWO die geplanten
Verbesserungen. Es muss aber sichergestellt werden,
dass diese Verbesserungen vollständig refinanziert
werden. Die Leistungsverbesserungen dürfen nicht auf
die Pflegebedürftigen oder Einrichtungen abgewälzt
werden", sagt etwa
AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler.

Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe
(VDAB) mahnt, dass wie schon in der Vergangenheit die
berechtigten Interessen der Pflegeunternehmen wieder
unberücksichtigt blieben. "Wir können nur davor warnen,
in der nächsten Bundesregierung weiterhin die Pflege
nur aus dem Blickwinkel des Pflegebedürftigen und der
Pflegekräfte zu betrachten", so Thomas Knieling,
Bundesgeschäftsführer des Verbands Deutscher Alten- und
Behindertenhilfe.