Pflege und Politik

Sachsen-Anhalt bereitet sich auf Generalistik vor

Sachsen-Anhalt bereitet sich auf neue Ausbildungswege
in der Pflege vor. Das Sozialministerium geht davon
aus, dass die Reform für Sachsen-Anhalt erhebliche
Kosten mit sich bringt.

- Die Ausbildung in der Pflege wird reformiert. Foto: Krüper

Mehr Qualität, eine angemessene Ausbildungsvergütung,
kein Schulgeld mehr – das sind die Kernelemente der
Reform, von der Sozialministerin Petra Grimm-Benne
(SPD) annimmt, dass sie das Land mindestens neun
Millionen Euro pro Jahr zusätzlich kosten wird."Das
sind gute Ziele und sie haben ihren Preis", sagte die
SPD-Politikerin am Dienstag in Magdeburg. Die Pflege
müsse attraktiver werden, so Grimm-Benne. Besonders in
der Altenpflege gebe es erheblichen Bedarf im Land. Die
Bezahlung müsse deutlich steigen. Noch immer verdiene
ein Altenpfleger pro Monat rund 1000 Euro weniger als
ein Krankenpfleger.

Die verschiedenen Ausbildungen zusammenzuführen sei
richtig, sagte Grimm-Benne. Fähigkeiten aus der
Krankenpflege seien zunehmend auch in Pflegeheimen
gefragt. Im Umkehrschluss gewinne in Krankenhäusern die
Altenpflege an Bedeutung, wenn bei alten Menschen
Krankheit und
Pflegebedürftigkeit zusammen kämen.

Verhindern will die Sozialministerin, dass die
steigenden Kosten durch bessere Bezahlung von Pflegern
und Azubis an Pflegebedürftige und ihre Angehörigen
weitergegeben werden. Nötig sei, die Pflegeversicherung
zu einer Art Vollkaskoversicherung
weiterzuentwickeln. Dass dadurch die Beiträge steigen
müssten, hält Grimm-Benne für gerechtfertigt: "Dann
wären alle Menschen abgesichert." Eine solche Änderung
müsse aber auf Bundesebene diskutiert werden.

Die Reform der der
Pflegeausbildung ist besonders in der Altenpflege sehr
umstritten.