Pflege und Politik

Pflege im Krankenhaus nicht zulasten der Altenpflege verbessern

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef
Laumann (CDU) hat davor gewarnt, die Pflege im
Krankenhaus zulasten der Altenpflege zu verbessern.
"Wir müssen sehr aufpassen, dass die Verbesserungen im
Krankenhausbereich nicht auf Kosten der Altenpflege
gehen", sagte Laumann der Deutschen-Presse-Agentur in
Düsseldorf.

- Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU): Beschäftigte in der Altenpflege müssten vergleichbare Rahmenbedingungen erhalten wie das Personal in den Krankenhäusern. Foto: Archiv

Wegen des bereits bestehenden Lohngefälles zwischen den
Arbeitsplätzen im Krankenhaus und im Altenheim könnte
das Milliardenprogramm gegen den Pflegenotstand die
Attraktivität von Jobs in der Altenpflege weiter
verschlechtern. "Ich habe die Befürchtung, dass wir mit
den neuen Regelungen einen Sog ins Krankenhaus auslösen
und sich die Situation in der Altenpflege weiter
verschärft", warnte Laumann auch an die Adresse seines
Parteifreundes, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
(CDU).
Das Bundeskabinett hatte am
Mittwoch einen milliardenschweren Gesetzentwurf Spahns
verabschiedet, um dem Pflegenotstand
entgegenzuwirken.

Beschäftigte in der Altenpflege müssten vergleichbare
Rahmenbedingungen erhalten wie das Personal in den
Krankenhäusern, forderte Laumann. "Ich kann beim besten
Willen nicht verstehen, wenn eine
Altenpflegeeinrichtung keine Tariflöhne zahlt",
kritisierte er. "Meiner Ansicht nach ist das vor allem
eine Frage des nicht Wollens – eher als des nicht
Könnens", sagte Laumann an die Adresse der Arbeitgeber
dieser Branche.