Pflege und Politik
Palliativversorgung: Verband stellt 10-Punkte-Papier vor
In einem 10-Punkte-Forderungspapier stellt der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) Eckpunkte für eine Weiterentwicklung der Versorgung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen vor. Es benennt Aufgaben für die politisch Verantwortlichen in der 20. Legislaturperiode.
„Auch wenn die Entwicklung der Hospizarbeit und der Palliativversorgung in den letzten Jahren und die entsprechenden gesetzlichen Regelungen bereits zu einer Verbesserung in der hospizlichen Begleitung und palliativen Versorgung der Betroffenen beigetragen haben, bleibt auch für die neue Bundesregierung viel zu tun“, so Professor Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV.
Dass diese Entwicklung nicht abgeschlossen sei, habe auch die Pandemie gezeigt. Zwar habe das Gesundheitssystem auch in der pandemischen Krise die medizinische und pflegerische Versorgung im Wesentlichen zu gewährleisten vermocht. Zugleich seien aber auch die strukturellen Defizite der gesundheitlichen Versorgung schwerstkranker und pflegebedürftiger Menschen besonders augenfällig geworden, bilanziert der Verband.
Für die Arbeit der neuen Bundesregierung sieht der DHPV daher die dringende Notwendigkeit, Hospizarbeit und Palliativversorgung auch in der 20. Legislaturperiode weiter voranzubringen. Mit seinen jetzt veröffentlichten Forderungen möchte der DHPV dazu beitragen, die Begleitung und Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen zu verbessern und die Selbstbestimmung der Menschen sowie die Solidarität insbesondere mit alten, kranken und Menschen mit Behinderung zu stärken.
Die Forderungen im Einzelnen:
- Pflege zukunftsweisend gestalten
- Hospizarbeit und Palliativversorgung patientenorientiert weiterentwickeln
- Versorgung an den Bedürfnissen schwerkranker Kinder und Jugendlicher und ihrer Familien ausrichten
- Bürgerschaftliches Engagement stärken
- Trauerbegleitung fördern
- Patientenrechte durch bessere Information stärken
- Ausbau der Suizidprävention als gesellschaftliche Aufgabe
- Selbstbestimmung durch „geschützte Räume“ im Gesundheits- und Sozialwesen sicherstellen („Safe Places“)
- Aus der Pandemie lernen
- Digitale Teilhabe verbessern und Digitalisierungskosten refinanzieren
Hintergründe, den jeweils konkreten Handlungsbedarf sowie die Begründungen zu den einzelnen Punkten stellt der DHPV im jetzt veröffentlichten Forderungspapier vor.
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1250 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 120000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.
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