Pflege und Politik
Mehr Transparenz beim neuen Pflege-TÜV
Bei der Novellierung des Pflege-TÜV fordert der
Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas
Westerfellhaus, komplette Transparenz für Bürger.

Bisher sei vorgesehen, einige schwer vermittelbare
Angaben von der Veröffentlichung auszuschließen, sagte
Westfellhaus den Zeitungen der Essener Funke
Mediengruppe. Würden Informationen zurückgehalten,
könne aber kein Vertrauen in das Bewertungssystem
entstehen. "Ich meine: Alles muss abgebildet werden."
Von der Veröffentlichung ausgeschlossen werden sollen
nach Worten des Pflegebeauftragten zum Beispiel Angaben
zu freiheitsentziehenden Maßnahmen. Westerfellhaus
betonte, man müsse den Menschen ehrliche und komplexe
Prüfergebnisse zutrauen. "Wenn wir wirklichen
Fortschritt wollen, brauchen wir eine komplette
Darstellung der Ergebnisse im Internet." Die
Informationen müssten so aufbereitet werden, dass sie
verständlich seien.
Das bisherige System zur Bewertung von Pflegeheimen
gilt wegen der durchweg sehr guten Noten als nicht
aussagekräftig. Ein jetzt vorgelegtes Reformkonzept von
Wissenschaftlern sieht vor, die Pflege anstatt mit
Noten anhand von vier Kategorien zu bewerten. Insgesamt
begrüßte Westerfellhaus die Vorschläge: "Die
Systematik, nach der künftig geprüft werden soll, geht
in die richtige Richtung."
Es müsse für Bürger ein Navigationssystem zu guten
Pflegeeinrichtungen geben, sagte der Staatssekretär im
Bundesgesundheitsministerium. Umgekehrt müssten
Heimbetreiber Hinweise bekommen, wo sie besser werden
müssten. "Betreiber, die Hinweise aus den Kontrollen
nicht ernst nehmen, dürfen nicht mehr in die Versorgung
eingebunden sein", betonte Westerfellhaus. "Wenn nichts
anderes mehr hilft, müssen Pflegeeinrichtungen
geschlossen werden."
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