Pflege und Politik
Lauterbach fordert mehr Geld für Sterbebegleitung
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert mehr Geld für die Begleitung Sterbender in den Heimen. "Viel zu viele Patienten sterben jedes Jahr wegen wirtschaftlicher Zwänge unter menschenunwürdigen Bedingungen in Pflegeheimen", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post".

Sterbende in Pflegeheimen und Hospizen müssten finanziell gleichgestellt werden, so Lauterbach. Damit stellte er sich auf die Seite der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Auch diese hatte sich erneut für eine bessere Versorgung der Betroffenen im Heim ausgesprochen. "Während für die 25 000 Sterbenden in Hospizen von den Sozialkassen monatlich rund 8 300 Euro pro Person aufgewendet werden, gibt es im Pflegeheim nur bis zu 2 005 Euro", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Zeitung. Der Stiftung zufolge sterben in den deutschen Pflegeheimen jährlich ca. 204 000 Menschen, die palliative und Hospiz-Begleitung benötigt hätten.
Auch Elisabeth Scharfenberg, pflegepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, weist auf die Ungerechtigkeit zwischen der Versorgung im Hospiz und im Heim hin: "Die große Koalition hatte eine ganze Legislaturperiode Zeit, sich darum zu kümmern, die Situation für Sterbe in Pflegeheimen zu verbessern", so Scharfenberg. Gelegenheiten dazu gäbe es genug. Doch im Hospiz- und Palliativgesetz tauche die Forderung nach mehr Geld für Sterbende in Pflegeheimen nicht auf, so die Grünen-Politikerin.
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