Pflege und Politik

Laumann: MDK von den Kassen lösen

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann,hat in Berlin seinen Bericht zu den wichtigsten Entwicklungen im Gesundheitswesen in den vergangenen drei Jahren vorgestellt. Darin lobt er die Fortschritte bei der Pflege sowie in der Hilfsmittelversorgung. In einigen Bereichen sieht jedoch weiteren Handlungsbedarf.

- Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann. Foto: Archiv

Eine Forderung des Patientenbeauftragten ist die Neuorganisation des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK). "Laut Gesetz können bis zu einem Viertel der Verwaltungsratsmitglieder des MDK ganz legal hauptamtlich bei den Kranken- und Pflegekassen angestellt sein. Zudem erlässt der GKV-Spitzenverband Richtlinien für den MDK. Ich sehe hier einen klaren Handlungsbedarf", so Laumann. Patienten und Pflegebedürftige müssten darauf vertrauen können, dass der MDK grundsätzlich unabhängig und neutral aufgestellt sei. Daher müsse er personell wie inhaltlich neu organisiert und von den Kranken- und Pflegekassen gelöst werden.

Im Bereich der Pflege spricht sich Laumann für die Errichtung einer Bundespflegekammer aus. "Die Bundespflegekammer sollte die Pflege im Gemeinsamen Bundesausschuss vertreten – und zwar mit vollem Stimmrecht bei allen Fragen, die sie betreffen. Auch im Pflege-Qualitätsausschuss muss sie die zentrale Stimme der Pflege sein."

Darüber hinaus spricht sich Laumann für einen noch größeren Patientennutzen der Digitalisierung im Gesundheitswesen aus. Mit dem E-Health-Gesetz seien die Telematik und die elektronische Gesundheitskarte auf den richtigen Weg gebracht worden.  Der praktische Mehrwert für die Patienten müsse aber noch weiter verbessert werden.