Pflege und Politik
Kompetenznetz Einsamkeit nimmt Arbeit auf
Einsamkeit beeinflusst das Leben von vielen Millionen Menschen in Deutschland. Wird Einsamkeit chronisch, erhöht sich für Betroffene das Risiko für psychische und physische Erkrankungen und wirkt sich negativ auf ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aus. Das neu gegründete Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) hat zum Ziel, Strategien gegen Einsamkeit weiterzuentwickeln.

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) stellte das KNE am 10. Februar der Öffentlichkeit vor. Ihr Ministerium fördert das KNE – zunächst stehen bis Ende dieses Jahres mehr als eine Million Euro zur Verfügung.
Die Kernaufgaben des KNE sind, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das solidarische Miteinander zu stärken, heißt es seitens des BMFSFJ. Dazu werden Faktoren der aktiven Vorbeugung und Bekämpfung von Einsamkeit erforscht, Strategien gegen Einsamkeit weiterentwickelt sowie Wissen zum Thema weiterverbreitet. Zudem soll die Sensibilisierung in der Gesellschaft für einsame Menschen erhöht werden. Das Projekt wird durch das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik durchgeführt.
Bundesfamilienministerin Spiegel sagte: “Mit dem Start des KNE bündeln und teilen wir konkretes Wissen für konkrete Angebote und Orte, um Einsamkeit als Sackgasse zu beenden. Wir wollen bestehendes Engagement sichtbar machen und diejenigen zusammenbringen, die sich gegen Einsamkeit einsetzen. Bei diesem offenen Netzwerk sind alle eingeladen, sich einzubringen.”
Ein neuer Bericht der Studie “Hohes Alter in Deutschland” zeigt, dass die meisten über 80-Jährigen nicht einsam sind. Allerdings hat sich der Anteil einsamer hochaltriger Menschen während der Corona-Pandemie verdoppelt. Auch während der Corona-Pandemie seien hochaltrige Menschen durchschnittlich eher selten von Einsamkeit betroffen: 12,1 Prozent der über 80-Jährigen fühlen sich einsam. Eine gute Gesundheit, eine hohe formale Bildung, ein großes Netzwerk und eine Partnerschaft schützen vor Einsamkeit im hohen Alter. Das zeigen neue Ergebnisse der vom Bundesseniorenministerium geförderten Studie “Hohes Alter in Deutschland” (D80+), deren vierter Bericht sich dem Einsamkeitsempfinden widmet.
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