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Kassen-Report: Beschäftigte in der Pflege häufiger und länger krank

Die Anzahl der Fehltage bei Beschäftigten in der Alten- und Krankenpflege liegt weiter weit über dem Durchschnitt und hat in der Krankenpflege von 2019 auf 2020 sogar zugenommen. Das zeigt eine Sonderauswertung im Rahmen des Gesundheitsreports 2021 der Techniker Krankenkasse (TK).

Altenpflegekräfte fehlten demnach 2020 aufgrund von Krankheiten 24,8 Tage und damit rund zehn Tage mehr im Jahr als Berufstätige insgesamt (14,6 Tage). Beschäftige in der Krankenpflege verzeichneten im Schnitt 22,4 Fehltage.  Damit sind Beschäftigte in der Pflege nicht nur häufiger und insgesamt länger krank. Pflege geht auch deutlich stärker als andere Berufe auf den Rücken und die Psyche. Im Schnitt waren Altenpflegekräfte 5,4 Tage aufgrund von Muskel-Skelett-Beschwerden krankgeschrieben, bei den Krankenpflegekräften sind es 4,7 Tage. Psychische Erkrankungen schlagen mit 5,3 bzw. 4,5 Tagen zu Buche, gefolgt von Krankheiten des Atmungssystems, wie zum Beispiel Erkältungen, mit 3,2 beziehungsweise 3,0 Tagen.

„Durchgehend hohe Fehlzeiten bei den professionell Pflegenden zeigen, wie stark diese Berufsgruppe belastet ist. Die Arbeitsbedingungen müssen so gestaltet werden, dass sie die Pflegekräfte bestmöglich unterstützen. Dabei gilt es, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen“, ordnet Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK, die Zahlen ein.  Eine zukunftssichere Pflege brauche einen gesunden Berufsalltag. Die TK unterstütze Arbeitgeber dabei, gesundheitsfördernde Maßnahmen und Strukturen zu schaffen – für die Mitarbeitenden ebenso wie für die zu Pflegenden, so Ballast.

Für die aktuelle Auswertung hat die TK die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer rund 5,4 Millionen versicherten Erwerbspersonen betrachtet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger und Empfängerinnen von Arbeitslosengeld I.