Pflege und Politik
Heime sollen auf Gewinn verzichten
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung (F.A.S.) hat Bundesfamilienministerin
Franziska Giffey (SPD) Heime aufgefordert, zugunsten
der Betreuung auf Gewinn zu verzichten.

Die geplante Pflegereform werde "nicht einfach, weil
man dabei auch Pfründe antasten muss", sagte die
Ministerin. "Zum Beispiel, weil für die Betreiber von
manchen Pflegeheimen weniger Gewinn übrigbleibt", wird
Giffey zitiert. Die Pflege müsse der Gesellschaft etwas
wert sein. "Das wird auch etwas kosten. Da brauchen wir
nicht drum herum zu reden."
Die SPD-Politikerin sagte außerdem, die Regierung wolle
die Situation in der Pflege verbessern: "Ich hoffe,
junge Menschen sagen in zehn Jahren: Das ist ein cooler
Job – spannende Aufgaben, gutes Einkommen, faire
Arbeitsbedingungen und die Zeit, sich wirklich Menschen
zu widmen."
Den Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
(CDU), für die Pflege vermehrt Fachkräfte aus dem
Ausland zu gewinnen, steht Giffey laut Interview
skeptisch gegenüber. Ihr Fokus liege im Inland. "Wir
müssen sehen, wie wir unsere eigenen Potentiale heben.
Wir müssen auch bei den Migranten schauen, die schon im
Land sind – mit Fortbildung, mit einer besseren
Anerkennung von Berufsabschlüssen", sagte die
Familienministerin der F.A.S.
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