Pflege und Politik

Devap schlägt eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung vor

Für eine "Teilkaskoversicherung" in der Pflege tritt der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege ein. Die Solidargemeinschaft müsse stärker als bisher die Pflegekosten tragen, forderte der Verbandsvorsitzende Bernhard Schneider am Dienstag in Berlin und wiederholte damit eine seiner zentralen Anliegen.

- DEVAP-Vorsitzender Bernhard Schneider. Foto: Hamann

Ähnlich wie bei der Kfz-Versicherung sollten die Pflegenden einen festen Betrag als Selbstbeteiligung zahlen, die übrigen Leistungen sollte die Pflegeversicherung übernehmen, sagte Schneider. Das könnte unabhängig davon geschehen, ob die Pflegebedürftigen in einem Wohnheim, einer Senioren-WG oder zu Hause wohnen. Bislang zahlt die Pflegeversicherung feste Sätze, das Pflegerisiko liege also vor allem bei den Betroffenen.

Der DEVAP legte ein Positionspapier zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung vor, dessen Inhalte nun verstärkt in die politische Debatte gebracht werden. Zentrale Inhalte:

  • Echte Pflegeteilkaskoversicherung umsetzen
  • Sektorengrenzen konsequent abbauen
  • Zivilgesellschaft stärker einbinden
  • Kommunale Pflegeinfrastruktur steuern und fördern
  • Personalsituation zukunftssicher machen

Laut Schneider könnten die Mehrkosten für die Pflegeversicherung durch höhere Beiträge von 0,5 bis 1,5 Prozentpunkten finanziert werden. Schneider hält dies für vertretbar. "Rente und Krankenversicherung sind die Kostentreiber, nicht die Pflegeversicherung", sagte er.   (epd/ci)